Instagram Reels erstellen Teil 3

Reels erstellen – Teil 3

Instagram Reels erstellen Teil 3
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Reels erstellen - Teil 3

Willkommen zum dritten Teil von „Anatomy of a Reel“. Heute mit der Frage: „Wie produziere ich ein gutes Reel?“. Ich verrate Dir meine kostenlose Lieblings-Schnitt-App und meinen Workflow beim Reels schneiden. Außerdem schauen wir uns gemeinsam das Reel meiner Followerin Sabrina aus der Tourismus­branche an – und drehen und schneiden es komplett neu.

Inhalt von diesem Blogbeitrag

Wie produziere ich ein gutes Reel?

Viele von meinen Followern auf Instagram schreiben mir Sätze wie:

„Ich finde Reels machen so anstrengend.“

„Ich komme da nicht so rein.“

„Irgendwie ist das nicht intuitiv.

Das kann ich absolut nachvollziehen, denn das war ja auch einer der Gründe, warum ich begonnen habe, die Anatomie von Reels zu analysieren – um sie besser zu verstehen.

Oft liegt dieses „nicht reinkommen“ am Instagram Reels Editor, den du direkt in der Deiner Instagram App findest. Ich habe schnell festgestellt, dass in der App Reels schneiden für mich nicht funktioniert. Der Reels Editor gibt selbst mir das Gefühl, technisch nicht versiert zu sein und Wurstfinger zu haben. Meine Lösung, um ein gutes Reel zu erstellen: Die kostenlose Schnitt-App “CapCut“ aus dem Hause ByteDance – also von den Jungs, die auch TikTok erfunden haben. 

1. Workflow – Instagram Reels schneiden

In diesem Blogbeitrag will ich Dir vor allem zeigen, wie mein Workflow beim Reels schneiden aussieht. Denn wenn Du ein gutes Reel erstellen möchtest, das etwas beim Betrachter auslöst, ist es wichtig, einen Plan zu haben. Mein Workflow ist easy zu adaptieren und nach ein paar Mal machst Du das alles aus dem Effeff. Versprochen!

So produziere ich ein Reel:

    1. Idee entwickeln
    2. Storyboard und Texte anlegen
    3. Reel filmen, also die einzelnen Takes aufnehmen
    4. Musik auswählen und Bildschirmaufnahme der Musik machen
    5. CapCut öffnen, Bildschirmaufnahme einfügen und Audio extrahieren
    6. Die gefilmten Videosequenzen einladen und auf die Musik schneiden.
    7. Musik löschen und Video exportieren.
    8. Instagram und den Reels Editor öffnen.
    9. Das Video hochladen und die Musik über den Musik Sticker hinzufügen.
    10. Caption und Hashtag dazu.
    11. Veröffentlichen mit extra Cover – und zusätzlich im Feed.

Screenshot this!

Am besten machst Du gleich einen Screenshot oder speicherst dir das Bild unten ab, dann hast Du den Workflow in Deinen Fotos gespeichert und griffbereit für Deinen Social Media Content:

2. Beispiel: Ein Reel aus der Tourismusbranche

Auch in „Anatomy of a Reel“ Teil 3 möchte ich Dir wieder ein Beispiel Reel zeigen und dies gemeinsam mit Dir analysieren. Diesmal ist das Instagram Reel von und vor allem mit meiner Followerin Sabrina, die für einen Seilbahnbetreiber am schönen Zürichsee arbeitet.

Klick dazu bitte vorab einmal auf das Reel hier unten und schau es Dir in voller Länge auf Instagram an.

3. Was ist die Aufgabe des Reels?

Was ist die Aufgabe des Reels?

– Momentan laufen die Rätselwochen oben auf der Felsenegg.

– Außerdem ist eine Riesenrutschbahn aufgebaut.

Sabrina wollte mit diesem Reel Lust auf einen Ausflug in den Herbstferien auf die Felsenegg machen – und gleichzeitig ein Gewinnspiel bewerben.

Ziemlich viele Vorhaben für ein Reel, oder?

4. Gemeinsame Analyse

Nach dem Anschauen war mir klar: das vorhandene Material können wir nicht verwenden. Da lässt sich nicht genug herausholen für ein gutes Reel. Also habe ich meine Followerin Sabrina gefragt, ob sie Lust hätte, mit mir zu zoomen – und dann nochmal neu Material zu drehen und zu schneiden für das Reel. Sie war gleich an Bord!

In unserem Zoom-Call habe ich ihr ganz genau erklärt, was wir fixen wollen und welche neuen Szenen sie drehen soll.

Aber schauen wir uns das mal genauer an. Sabrina wird neue Szenen drehen – aber welche? Ab Minute 1:40 hier im Video siehst Du meine komplette Analyse:

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5. Ergebnis – Sabrinas Reel neu produziert

Sabrina hat sich nach unserem Zoom-Call direkt an die Arbeit gemacht und gedreht. Zwei Tage später hatte ich einen Downloadlink im E-Mail-Postfach und war begeistert: Sabrina hatte alles genau so gedreht, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe ihr per Mail noch ein paar Hinweise zum Schnitt gegeben und dann hat Sabrina losgelegt und das neue Reel produziert. Das ist das Ergebnis:

Liebe Sabrina, vielen Dank, dass wir gemeinsam Dein Reel analysieren durften! Ich fand es beeindruckend zu sehen, wie schnell Du alles in Deinem Style für Euren Betrieb umgesetzt hast. Viel Spaß und Erfolg bei vielen, weiteren Reels!

Wenn Dir Teil 3 von „Anatomy of a Reel“ gefallen hat und Du was gelernt hast, freue ich mich sehr. Hier klicken für Teil 4.

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Reels erstellen – Teil 2

Instagram Reels erstellen
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Willkommen zurück zu „Anatomy of a Reel“ Teil zwei. Heute mit der Frage: „Warum soll ich jetzt auch noch Reels machen?“ und einigen Learnings rund um Reels Übergänge, Schnitt und Timing.⁠⁠ Mit „Anatomy of a Reel“ möchte ich Dich ermächtigen zu sehen, zu filmen und zu schneiden, damit Du bald selbst erfolgreiche Reels für Instagram erstellen kannst.

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Was bringen Reels?

Zuerst einmal: die Jungs und Mädels von Instagram sind nicht böse und denken sich andauernd neue Formate aus, um uns zu ärgern. Es sind vor allem die Sehgewohnheiten der Nutzer, die sich durch viele  kulturelle Einflüsse immer wieder ändern.

Die Plattformen richten ihre Angebote dann natürlich nach den Sehgewohnheiten dieser User aus, damit diese mehr Zeit bei ihnen verbringen. Zeit, für die Anzeigenkunden bezahlen. 

Wer modern erzählt, also zum Beispiel Reels erstellt und postet, der hilft den Plattformen, diverse unternehmerische Ziele zu erreichen. Wie z.B. relevant zu bleiben und sich regelmäßig zu verjüngen. Aus diesem Grund werden Reels mit Reichweite belohnt. 

Mit „Anatomy of a Reel“ möchte ich zwei Sachen bewirken. 

    1. Dass Du Lust bekommst, sehen, filmen und schneiden zu lernen, um selbst Reels drehen zu können.
    2. Ich möchte Dir mit ein paar Insights anhand von trendigen Reels, Transitionen und Ideen vermitteln, warum Du Dich gut unterhalten fühlst. 

1. Trendige Reels Übergänge der Influencer

Für hippe Influencer und Content Creator sind trendige Reels wie das folgende einfacher zu kreieren, denn sie kennen den Effekt guter Instagram Reels Übergänge (Transitionen) und wissen genau:

– dass sie erst das Kleidungsstück auf den Boden werfen,

– dann eine Wackeltransition einfügen

– und passend zum Lied wieder aufstehen müssen. Easy. 

Wie das Ergebnis wirkt, siehst Du mit einem Klick in diesem Instagram Post:

2. Wenn Transitionen nicht funktionieren

„Normale“ Menschen haben ein ungeschulteres Auge. Das zeige ich Dir hier unten im Video. Eine Frau springt zum Beispiel überwiegend von oben ins Bild, anstatt von unten aufzustehen. Das, sowie die Hinter­grund­gestaltung, nimmt der Betrachter unterbewusst als nicht professionell war. Die fehlende Musik am Ende des Clips hilft auch nicht gerade.

Aber auch wenn die Surroundings top sind, muss die Transition noch lange nicht verstanden sein. Eine Frau wirft das Kleid auf den Stuhl. Die Verwandlung findet jedoch nicht im Sitzen auf dem Stuhl, sondern im Stehen statt. Das passt nicht zusammen.

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3. Beispiel: Wir analysieren das Reel meiner Followerin Jenny

Tatsächlich lernt man das korrekte Sehen und Produzieren von Reels nur durchs Analysieren und Machen. Meine Followerin Jenny hat mir dazu eine sehr interessante DM geschickt.

Reels Übergänge Transitionen

Jennys Original-Reel findest Du in voller Länge auf Instagram, sobald Du hier draufklickst:

Mein Feedback – was kann Jenny verbessern, damit ihr Reel funktioniert?

Jenny war mutig und hat einige Transitionen ausprobiert, was klasse ist. Dabei hat sie jedoch ein paar Logikfehler eingebaut. Darauf gehe ich im Video ab Minute 2:10 ein, hier noch einmal für Dich zum Nachlesen:

– Sie schaut zu Beginn nach unten auf ihre Füße – hätte man auch ohne “nach unten schauen” machen können, das ist etwas überflüssig. Sie hätte direkt auf die Füße schneiden können.

– Dann dreht sich Jenny zur Seite. Das heißt, dass sie auf dem Waldweg jetzt schon zur Seite gewandt stehen würde. Tatsächlich steht sie aber noch geradeaus in normaler Laufrichtung. Nun dreht sie zuerst den Kopf zur Seite und erst dann den Blick. Das ist quasi dreifach gemoppelt.

– Genauso ist es beim Hochschauen. Sie blickt schon hoch, schwenkt aber erst danach mit der Kamera nach oben.

– Die Transition danach macht visuell wenig Sinn, da Jenny ja gerade nach oben schaut und dabei geht. Doch plötzlich ist die Kamera unter ihr und sie schreitet darüber hinweg.

– Am Ende geht Jenny auf einen Baum zu und hält die Kamera dicht an die Rinde, was kein runder Übergang zum Beginn des Reels ist, wo sie von links ins Bild schreitet.

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Welche Reels Übergänge können verbessert werden?

Was ich gemacht habe, damit das Reel besser funktioniert? Ich habe hauptsächlich Überflüssiges rausgeworfen (ab Minute 3:17 im Video).

Und zwar hab ich rausgeschnitten

– wie Jenny runterschaut,

– wie sie die Füße und den Kopf dreht.

– den Kameraschwenk Richtung Himmel, also wie der Blick sich hebt. Ich hab nur drin gelassen, wie ihr Gesicht sich hebt.

– wie sie über die Kamera hinweg schreitet und danach mit der Kamera auf den Baum zufährt. Die Stelle habe ich geloopt mit der Anfangssequenz, in der sie reinkommt. Es passt besser zusammen und hat den Vorteil, dass man Reels mit Infinity Loop mehrfach anschaut – was wiederum gut für den Algorithmus ist. Wie das geht, lernst Du im Onepager “Reels erstellen mit Infinity Loops”.

4. Mit Short Form Video Content zu mehr Sichtbarkeit auf allen Plattformen – inklusive Google

Zurück zur Ausgangsfrage: „Warum soll ich jetzt auch noch Reels machen?“. Weil kurzweiliges Bewegtbild – und im Speziellen unterhaltsame, inspirierende oder lehrreiche Kurzvideos – Dir mehr Sichtbarkeit auf allen Plattformen (Instagram, TikTok, Pinterest, etc.) inklusive Google verschaffen. Und das braucht ein bisschen Übung, damit es wirklich inspirierend und lehrreich ist. 

Deshalb mein Tipp: Macht Reels. Wer wie Jenny einfach anfängt und mutig ist, der hat einen ganz klaren Wettbewerbsvorteil und lernt schneller.

An dieser Stelle echt nochmal vielen Dank an Dich, liebe Jenny!!! Dass ich Dein Reel und die Analyse hier als Feature teilen durfte ist wirklich miteinander lernen at it’s best und richtig cool!

Ich freue mich, wenn Dir der zweite Teil von „Anatomy of a Reel“ gefällt und Du ein paar Ideen für Deine eigenen Reels mitnehmen kannst. Hier klicken für Teil 3!

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In meiner Social Media Reihe „Anatomy of a Reel“ nehme ich Dich mit in die Welt der erfolgreichen Reels. Gemeinsam lernen wir, wie Du Instagram Reels erstellen kannst. Ich zeige Dir, welche besonderen Tricks und Kniffe Du brauchst, um ein Reel zu machen, das bei Deinen Followern ankommt – und im besten Fall zu mehr Followern und Reichweite auf Instagram führt.⁠⁠ Dabei geht es um ganz verschiedene Themen – von Storytelling über Schnitt bis hin zur Ideenfindung ist alles dabei.

Im ersten Teil von “Anatomy of a Reel” starte ich mit der Frage: “Warum wird ein Reel erfolgreich”?⁠⁠ 

Inhalt von diesem Blogbeitrag

Warum wird ein Reel erfolgreich?

Wie immer im Leben, wenn etwas erfolgreich ist, liegt das nicht nur an einer Sache. Wenn Du ein gutes Reel machen möchtest, spielen viele Faktoren eine Rolle. Wir machen es hier jetzt so praktisch wie möglich und schauen uns ein Reel an, das erfolgreich ist. Dann erkläre ich Dir die Anatomie davon, das heißt den Körperbau des Reels.

Dazu analysieren wir⁠⁠

– den Aufhänger

– die Shotlist ⁠⁠

– den Rhythmus und⁠⁠

– die Transitionen (das sind die Übergänge).⁠⁠

1. Der Aufhänger

Wir nehmen für die Analyse ein richtiges „Gute-Laune-Reel“ von Reese Witherspoon.

„When the kids go back to school and you have the house to yourself…”

Reese hat dieses Reel am ersten Schultag nach den Sommerferien in ihrem Instagram Feed veröffentlicht – der Tag, wenn die Kinder wieder das Haus verlassen. Damit hat sie ein Instagram Reel erstellt, das folgende Eigenschaften mit sich bringt und daher beim Betrachter etwas auslöst. Das Reel:

– ist saisonal

– hat mit mir zu tun (Second-Story, alle Mütter kennen dieses Gefühl, wenn die Kinder nach sechs Wochen zum ersten Mal das Haus verlassen)

– erzählt eine Geschichte

– zeigt eine Transformation

– löst Emotionen aus

– ist humorvoll und bringt mich zum Lachen.

Und es hat bis zum heutigen Tag eine enorme Reichweite mit 35,4 Millionen Views der Nutzer erzielt.

2. Shotlist

Im nächsten Schritt schauen wir uns die Shotlist an.

Eine Shotlist hilft Dir beim eigenen Reels erstellen, denn damit bekommst Du einen genauen Überblick über die einzelnen Szenen/Inhalte Deines Reels. Außerdem kannst Du wichtige Informationen erfassen, wie zum Beispiel die Einstellungsgröße, was die einzelnen Takes beinhalten sollen und die Reihenfolge. 

Bei dem Reel, das Reese Witherspoon geteilt hat, sehen wir folgendes: Es gibt eine Anfangssituation, dann vier Transitionen und abschließend die Endsituation.

Shotlist Reels erstellen

3. Rhyth­mus – Musik bei Reels

Ganz wichtig ist die Musik bei Reels. Sie löst Emotionen aus und lässt Deine Follower genauer hinschauen. Bei der Musik ist es wichtig, dass Du pfiffig und auf den Takt schneidest, wenn Du eine Tonspur hinzufügst (lerne mit diesem Onepager wie das geht). Musik kannst Du direkt in der Instagram App über die Music-Library auswählen oder eigene Musik hinzufügen.

Im Video zähle ich den Rhythmus im Beispiel von Reese Witherspoon ab Minute 1:31 einmal mit. Schau Dir das ruhig ein paar Mal an, denn Du wirst vielleicht merken, dass es am Anfang fast ein bisschen aus dem Takt wirkt – und tatsächlich ist Reese da mit ihrem Hüftschwung nicht ganz auf den Punkt.

4. Transitionen

Last but not least schauen wir uns gemeinsam die Transitionen an – findest Du im untenstehenden ab Minute 1:54. Warum diese Übergänge so wichtig sind? Weil sie ein wichtiger Bestandteil von Shortform-Video-Content (also Reels, TikToks und anderen kurzen Clips für Social Media) sind und ihren besonderen Charme ausmachen. Daher müssen wir genau hingucken.

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Solche Transitionen funktionieren am besten, wenn Du die Bewegung vorher bereits andeutest. Das kannst Du gut in unserem Beispiel-Reel sehen:

– In der ersten Einstellung schaut sich Reese schon nach hinten links um, um ihren Kopf dann in der zweiten Einstellung  nach links weiterzudrehen.

– Danach geht sie bereits kurz nach oben mit dem Kopf, um dann in der dritten Einstellung den Kopf ganz zurückzuschmeißen.

Heißt also: ich deute die Bewegung immer in einer Einstellung an, um sie dann in der nächsten Einstellung weiterzuführen.

Solche Übergänge sehen noch interessanter aus, wenn Du ein paar Frames beim Wechsel der Einstellungen weglässt.

Diesen Effekt zeige ich Dir im Video in Minute 2:37:

– Da siehst Du, dass Reese im ersten Frame der zweiten Einstellung den Kopf eigentlich schon ein bisschen weiter gedreht hat, als er laut dem letzten Frame der ersten Einstellung sein dürfte. Aber gerade das lässt die Bewegung flüssig aussehen, weil man so das Auge bzw. das Gehirn überlistet, das diese Umdrehungszeit automatsch wegrechnet.

Ich freue mich, wenn Dir der erste Teil von „Anatomy of a Reel“ gefällt und Du ein paar Ideen für Deine eigenen Reels mitnehmen kannst. Hier klicken für Teil 2!

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1. Sei zuverlässig – über lange Strecken.

Wir alle wünschen uns, dass die Menschen, mit denen wir uns umgeben, ihre Versprechungen einlösen.

Sag deshalb auf Social Media deutlich: „Das bin ich – und ich werde zuverlässig mit folgenden Themen für Dich da sein.“ Nur so kannst Du kontinuierlich und wertschöpfend die Geschichten erzählen, die wirklich wichtig sind.

Mach zum Jahresstart keinen wasserfesten Plan, um möglichst oft Inhalte zu teilen und dann nach drei Wochen frustriert aufzugeben. In der Pandemie stellt diese Herangehensweise aus der „alten Zeit“ für viele eine Überforderung dar.

Notiere lieber die Themen, zu denen Du regelmäßig Artikel schreiben und Ideen und Gedanken teilen möchtest. Solche, an denen Du lange sitzt und feilst und die genau deshalb das Potenzial haben, echte AHA-Momente auszulösen. Die so viel Deiner Werte und deshalb so viel Mehrwert in sich tragen, dass sie das Leben und Denken Deiner Follower nachhaltig bereichern.

Bei mir sind das beispielsweise

a) Video, SEO, Bloggen und GIFs,

b) meine Social Media Pausen, Sport und mein Mittagsschlaf und

c) Storytelling und die Heldenreise.

Für meinen Mittagsschlaf- und Zeit-für-mich-Content kriege ich immer viele Zuschriften.

Diese Planung an Themen und nicht an „Content-Pieces“ entlang ist eine wahnsinnige Erleichterung. Du kannst auf lange Sicht planen, in die Tiefe gehen und die anstrengenden Sprints hinter Dir lassen. Denke an das, was Du in drei, in fünf, in zehn Jahren schaffen willst – und nicht daran, was Du in den nächsten zwei Wochen veröffentlichen „musst“.

Die Grundregel lautet: Nicht dauernd, sondern regelmäßig.

Und das heißt auch: Verantwortung zu übernehmen, dass dieser Content Deine Follower regelmäßig erreicht. Dabei entscheidest Du, welcher Weg zu Dir passt. Anzeigen, SEO Optimierung, posten auf Social, Blogposts schreiben. Hier gilt: Je mehr Deine Bemühungen mit Deinen Werten übereinstimmen, desto eher wirst Du die Menschen erreichen, die zu Dir passen.

Reflektionsfrage: Welche Themen möchte ich 2022 immer wieder mit meinen Followern teilen und für sie aufbereiten?

2. Zeig Dich – im Video.

Nur wenn Du Dich immer wieder zeigst, können Deine Follower beginnen, Dich zu mögen, Dir zuzuhören, Dir zu vertrauen und Dich zu vermissen. Die effektivste Art, Nähe herzustellen, ist eine Videoaufnahme.

„Zeig Dich“ ist im Jahr 2022 kein Hinweis mehr auf die Plattformen, auf denen Du vertreten sein musst. Sondern welches Medium Du überwiegend nutzen solltest. Wenn Du jetzt direkt aufschreist: „Das kann ich nicht. Das will ich nicht. Dafür bin ich zu alt, dick, schüchtern, hässlich, unbegabt“, frag Dich: Was ist momentan auf allen Plattformen gleich? Es wird mehr Video konsumiert – und zwar meist in Kurzform. TikToks, Reels, Stories, YouTube Shorts, Pinterest Idea Pins.

Sichtbarkeit Social Media

Bewegtbild für mehr Sichtbarkeit ist 2022 Teil einer guten Social Media Strategie.

Deshalb möchte ich deutlich sein: Wenn Du auf Social Media sichtbar sein willst, gibt es nur diesen einen Weg. Willst Du relevant bleiben oder werden, öffne Dich der wunderbaren Möglichkeit, mit Deinen Followern via Video in eine intime Resonanz zu treten.

Wenn Du schnell Mehrwert rüberbringen willst, um auch neue Follower von der Qualität Deiner Inhalte zu überzeugen, funktionieren kurze Videos perfekt.

Reflektionsfrage: Was muss ich 2022 lernen, um kurze Videos drehen und schneiden zu können?

3. Öffne die Tür – zu Deinem Netz-Zuhause.

Social Media ist das Schaufenster, in dem Du dekorierst, was ich als Follower aus Deinem Leben kennenlernen darf. Geh ruhig noch ein Stück weiter, öffne Deine Tür und lass mich in Dein Netz-Zuhause. Auf Deine Website oder Deinen Blog – dorthin, wo ich noch mehr von Dir oder Deinem Unternehmen sehen kann. Wo wir unsere Beziehung vertiefen können, ich neue Seiten von Dir entdecken darf.

Auch wenn es manchmal nervt, weil die Arbeit niemals endet: Deine Websites müssen immer auf dem neuesten Stand sein.

Die eigene Website ist wichtig.

Websites sind nicht nur deshalb toll, weil sie Dich unabhängig von den Algorithmen, Strategien und Features der Plattformen machen. Sondern auch weil sich Social Media fantastisch dafür eignet, anzuteasern, kurzweilig zu unterhalten und Ausschnitte zu zeigen – um dann gemeinsam woanders hinzugehen.

Bildlich gesprochen sitzt Du bei Instagram mit Deinen Followern an der Bar. Ihr trinkt ein paar Shots und lernt euch besser kennen. Und anschließend nimmst Du sie mit heim. Zeigst ihnen wer Du bist, wenn nicht mehr der DJ auflegt, sondern Du den Rhythmus vorgibst. Mach die Tür auf und das Licht an.

Reflektionsfrage: Kann jeder auf meiner Website sehen wer ich bin, welche Werte ich vertrete und was ich gerade mache?

4. Hör zu – lern Deine Follower wirklich kennen.

„Ich weiß, was meine Follower wollen.“ Ich glaube Dir sofort, dass Du ein Gefühl für ihre Themen und Bedürfnisse hast. Aber weißt Du im Detail Bescheid? Sprichst Du ihre Sprache?

Es ist so leicht, sich in Likes und Followerzahlen zu verlieren. Dabei sind das Beziehungsspiele, die die Plattformen erfinden, damit wir dranbleiben. Sammle keine Follower, sondern investiere in Beziehungen. Echte Nähe entsteht durch Gespräche, in denen nicht nur Storytelling, sondern vor allem Storylistening stattfindet. Dafür kannst Du die Tools der Social Media Plattformen wunderbar nutzen. Umfragen, Sprachnachrichten, Video-Messages.

Mit Tools auf Social Media ins Gespräch kommen.

Neulich habe ich meine Follower auf Instagram gefragt, was ihre größte Herausforderung bei Reels ist. Ich war mir sicher: es ist die Technik. Und war dann ganz überrascht, dass sie den ersten Schritt nicht hinkriegen, vor allem aus Zeitmangel.

80% der Antworten bezogen sich auf den Anfang, darauf überhaupt mit Reels zu starten – und auf den Faktor Zeit.

Höre Deinen Followern zu und frag Dich immer wieder: „Wem kann ich mit meinem Wissen, meinen Produkten helfen? Und wie kann ich ein Versprechen geben, das die Sprache dieser Menschen aufgreift?“

Wenn Du Deine Follower wirklich kennenlernst, ist es nicht schwer, ihnen Geschichten zu erzählen, die sie voran bringen. Merke: Deine Follower folgen Dir nicht dahin, wo Du hinwillst. Aber Du kannst Ihnen dabei helfen dort hinzugelangen, wo sie gerne hin möchten.

Reflektionsfrage: Welche Tools kann ich dieses Jahr häufiger verwenden, um mit meinen Followern ins Gespräch zu kommen?

5. Hol mich ab – da, wo ich stehe.

Nicht alleine die Pandemie hat dazu geführt, dass wir uns überwältigt fühlen. Schon davor wurde unsere Aufmerksamkeits­spanne kürzer. Wir mussten scannen, um weiter klarzukommen.

Hast Du Deine Social Media Inhalte und Deine Angebote darauf ausgerichtet? Bietest Du einen zweiten Leseweg durch Fettgedrucktes an, Zusammenfassungen, Quick-Wins? Produkte, die schnell zum Ziel führen? All das ist wichtig, um Inhalte emphatisch zu teilen.

Als ich neulich auf Instagram gepostet habe, dass ich Tutorials schaue, bat mich eine Freundin, ihr die Links zu schicken, weil ihr die Zeit zur Weiterbildung fehlt. Daraus habe ich ein neues Produkt entwickelt – unsere Onepager.

Onepager Social Media

Empathy is key.

Jetzt, wo der Stress oft immens groß ist, ist Empathie besonders wichtig. Es geht null darum, Mitleid zu haben, sondern die Gefühle anderer zu verstehen. Mit einer empathisch getriebenen Social Media Strategie holst Du Deine Follower dort ab, wo sie stehen. Mit Produkten, die ihnen heute was bringen.

Sieh Deine Follower nicht als „Deine Community“, sondern als Menschen, die sich auch so irgendwo treffen würden, weil sie viel gemeinsam haben. Das ultimative Geschenk der Sozialen Medien ist, dass Du eine Weile mit Deinen Followern verbringen und sie vielleicht sogar tiefer miteinander verbinden darfst.

Reflektionsfrage: Wie kann ich meine Kommunikation und mein Angebot auf die heutigen Bedürfnisse meiner Follower anpassen?

Ich freue mich, wenn Dir der Blogpost gefällt und Du einige Denkanstöße mitnehmen kannst. Aktuelle Themen versuche ich für Dich hier immer so aufzuarbeiten, dass Du möglichst spannende Einblicke, Ideen und Anregungen bekommst. Einen guten Start ins neue Jahr und viel Freude beim Feinschleifen Deiner Social Media Strategie 2022. 

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Stationen der Heldenreise Stufe 3

Stationen der Heldenreise: Stufe 3 “Verweigerung des Rufs”

Stationen der Heldenreise Stufe 3
Stationen der Heldenreise Stufe 3

Stationen der Heldenreise:
STUFE 3 "Verweigerung des Rufs"

In unserem Leben gibt es immer wieder neue Chancen – aber oft sind wir nicht sofort bereit, diese wahrzunehmen, uns den neuen Möglichkeiten zu öffnen, eine Schwelle zu überschreiten und Heraus­forderungen anzunehmen.

Dieses Phänomen nennt Joseph Campbell in seiner Heldenreise „Verweigerung des Rufs“ oder „Refusal of the call“. Heißt: wir nehmen wahr, dass etwas uns “ruft”, haben aber gute Gründe, uns nicht auf die Reise zu begeben, diesem Ruf nicht zu folgen. Vielleicht ist es die Angst, aus einem bestehenden Lebensrhythmus oder Umfeld auszubrechen. Die Angst vor Gefahren, die im Rahmen einer neuen Erfahrung auf uns lauern. Oder einfach das Timing, das nicht stimmt.

Disney erzählt in seinen Animations­filmen gerne an der Heldenreise entlang. Und – wie in Musicals – eignen sich besonders die Filmsongs dazu, einzelne Stationen der Heldenreise in einem mini Höhepunkt zu verdichten.

Die Stufe 3 der Heldenreise "Verweigerung des Rufs" –erklärt am Disney Filmsong "Into the Unknown" aus Frozen II

Wie genial Disney Storytelling lebt, schauen wir uns heute am Beispiel von Elsas Song „Into the Unknown“ aus dem Animationsfilm Frozen II an. Alleine der Songtitel ist ein Volltreffer. Denn in der Heldenreise reist der Held (Protagonist) von der „Ordinary World“ in die „Unknown World“. Der Titel bringt auf den Punkt, warum Elsa den Ruf erstmal ablehnt: Sie hat Angst vor der unbekannten Welt und den Geheimnissen und Gefahren, die diese bereithält.

”It's an anthem that kids, and adults, can really relate to - that sense of, you're being called to go do something, but you don't know what it is or where it's going to lead you ... It sort of says, ‘Follow your calling.'” (Clark Spencer, Präsident der Disney Animation Studios zur Los Angeles Times)

Du möchtest genau verstehen, wie der Filmsong “Into the Unknown” die Heldenreise Stufe 3 verkörpert? Dann:

    1. Nimm Dir Stift und Zettel.
    2. Schau Dir alle drei Videos in diesem Blogartikel von Anfang bis Ende an. 
    3. Lies meine Gedankengänge, die Du unter jedem einzelnen Video findest. Mach Dir Notizen. Was fesselt Dich? Wo hast Du Fragen? 
    4. Schau Dir den Filmausschnitt, in dem Elsa „Into the Unknown“ singt, erneut an. Lass es auf Dich wirken – und siehe da, Du wirst den Ausschnitt aus Storyteller-Sicht sehen. Du wirst verstehen, warum diese Sequenz Dich berührt und beim Anschauen an eine eigene Stufe 3 denken.

Story – Elsas "Verweigerung des Rufs" im Filmausschnitt aus Frozen II

Schau Dir den Ausschnitt aus Frozen II einmal in voller Länge (und mit voller Lautstärke) an. Danach analysieren wir gemeinsam, wie das perfekte Zusammenspiel von Story (Songtext), Musik und Animation die Heldenreise Stufe 3 “Verweigerung des Rufs” verkörpern. 

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Schon im Songtext kannst Du immer wieder erkennen, wie Elsa den Ruf wahrnimmt und verdrängt. Besonders in einigen Zeilen der ersten beiden Strophen wird das mehr als deutlich:

„I can hear you, but I won’t“,

“You’re not a voice, you’re just a ringing in my ear”,

“I’m sorry, secret siren, but I’m blocking out your calls”.

Ab der dritten Strophe ändert sich der emotionale Duktus. Elsa erkennt an, dass am Ruf „was dran sein könnte“ und fühlt sich immer stärker zur unbekannten Welt hingezogen:

 „Every day’s a little harder as I feel your power grow, Don’t you know there’s part of me that longs to go”.

Musik – spürbare emotionale Anspannung mit Zauberkräften komponiert

Die Songwriter von “Into the Unknown” sind Bobby Lopez (einer von nur 16 Menschen weltweit die einen Emmy, einen Oscar, einen Grammy und einen Tony Award gewonnen haben) und seine Frau Kristen Anderson-Lopez (2 Grammys, 2 Oscars). Gemeinsam erzählen sie in diesem Interview, wie sie den Song entwickelt haben.

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Vielleicht noch zur Erklärung des „vamps that has the 3 in the morning kind of feel”. Der Begriff Vamp bezeichnet im Jazz eine Begleitfigur, die meist in einer kurzen, sich ständig wiederholenden melodischen Abfolge besteht – hier auf dem Piano gespielt.

Was ich beim Anschauen des Videos spannend fand: wie Kristen ihrem Mann musikalische Zauberkräfte zuspricht – denn ich denke, das ist das wirkliche Geheimnis hinter solchen Disney-Erfolgen. 

Es muss Musical-Wizards geben, die in ihrer Sprache einen Ruf und die darauf antwortende Verweigerung des Rufs komponieren können. Die genau wissen, welchen Soundteppich in welcher Tonart sie ausbreiten müssen. Und an welcher Stelle im Song die Schlaginstrumente Elsas Herzschlag imitieren müssen, um ihre emotionale Anspannung zu zeigen – achte mal drauf, Minute 1:50, nachdem Elsa aus der Rundbogen-Tür getreten ist.

Animation – Hinwendung und Abwendung vom Ruf in Bewegung und Körpersprache umgesetzt

Genauso muss es Animateure geben, die die Dynamik des Songs in Bilder umsetzen können, und dabei Emotionen und Gedanken in Körpersprache, Mimik und Gestik übertragen. Wie wichtig dabei das Storyboard ist und wie dramaturgisch exakt Elsa von der Verweigerung des Rufes zur ersten Akzeptanz eines möglichen Abenteuers geführt wird, ist verblüffend. 

Merke: eine gute Story hat immer eine mathematisch-dramaturgische Grundlage, die dann mit künstlerischem Handwerk und emotionalem Finetuning berührend wird.

Ich füge Dir hier nochmal ein Video ein, in dem Song und Storyboard im Split-Screen gezeigt werden. Unterhalb des Videos kannst Du genauer nachlesen, auf was Du beim Anschauen achten solltest, um die “Verweigerung des Rufs” auch aus Animationssicht besser zu verstehen.

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Die sich wiederholende in Bewegung und Körpersprache umgesetzte Hinwendung und Abwendung vom Ruf ist hier deutlich erkennbar: Augen zu, Augen auf. Kopfkissen über den Kopf ziehen, Kopfkissen resigniert weglegen. Aus dem Fenster schauen, auf die schlafende Schwester schauen. Durch die erste Tür, die Schlafzimmertür, gehen – diese aber mit Blick zurück ins Schlafzimmer und sehr behutsam schließen. Zuerst rückwärts auf den Flur schreiten, sich erst danach umdrehen.  

Bevor Elsa auf den Balkon tritt, wendet sie sich nach links und rechts, ringt mit sich. Ihr ganzer Körper drückt ihre Zerrissenheit aus – bis sie endlich Mut fasst, die Tür aufstößt und sich das erste Mal ohne häuslichen Schutz den Elementen aussetzt. Schau genau hin, wie dezidiert die Animateure bei den ersten Schritten auf dem Balkon Elsas Mimik und Gestik nutzen. 

Obwohl es nur wenige Sekunden sind, kann man klar eine Mischung aus Vorsicht, Neugier, Scham, Staunen und Begeisterung erkennen. Danach das Durschreiten des steinernen Rundbogens – diesmal ist es keine Tür mehr, die sie öffnen muss. Auch das zeigt, wie fortgeschritten die Hinwendung zum Ruf ist. Bis dann in Minute 2:23 die Zauberkräfte einsetzen und Elsa von Schnee, Eis und Glitzer durch das letzte Drittel des Songs getragen wird. Sie drängt immer leidenschaftlicher der unbekannten Welt entgegen.

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Die 12 Stufen der Heldenreise – kompakt erklärt am Beispiel des New York Times Videos „Slomo“.

Die Heldenreise ist das „Modell“, das allen erfolgreichen Hollywoodfilmen zugrunde liegt. Ob Star Wars oder Harry Potter, Pretty Woman oder Findet Nemo – jeder dieser Filme ist nach dem Grundmuster der Heldenreise gebaut. “The Hero’s Journey”, ursprünglich erforscht vom großartigen, amerikanischen Mythenforscher Joseph Campbell. Und in Hollywood vor allem bekannt geworden durch Christopher Voglers Buch „The Writer’s Journey“ (Die Odyssee des Drehbuchschreibers).

Jeder erfolgreiche Songtext, jeder Bestseller fußt auf der Heldenreise. Jede gute Geschichte, die Du Dir merkst und aus der Du etwas lernst, folgt ihrem Muster. 

Damit auch Du von diesem dramaturgischen Wissen profitieren kannst, erklären wir Dir in diesem Post kompakt die 12 Stufen der Heldenreise. Und illustrieren jede einzelne Station der Heldenreise verständlich am Beispiel des New York Times Videos „Slomo“. 

So holst Du das Maximum aus diesem Blogpost raus:

    1. Schau das komplette Video an und lass es ohne Vorkenntnisse auf Dich wirken. 
    2. Lies die einzelnen Stufen der Heldenreise durch und versuch nachzuvollziehen, wie sie in „Slomo“ umgesetzt sind.
    3. Schau Dir das Video erneut an und nimm dabei den Timecode zu Hilfe, um die Anwendung der Heldenreise besser zu verstehen. 
    4. Achte auf Musikwechsel – diese weisen oft einen Stufenwechsel hin.
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Das New York Times Video “Slomo”.

Die Heldenreise erklärt am New York Times Video "Slomo"

Bevor wir jetzt mit den Stufen der Heldenreise beginnen: Es gibt eine Besonderheit in Slomo. Die Filmemacher haben sich entschieden, in der Jetztzeit zu beginnen. Deshalb wird die ersten fast zweieinhalb Minuten eine Miniatur, sprich eine Zusammenfassung von Slomos Geschichte erzählt.

Miniatur in Slomo 0:00-2:23

„I’d say that before Slomo I became the typical institutionalized, educated western man. But now I consider myself like a tip of a great iceberg of consciousness.“ 

Warum das wichtig ist? Um direkt zu verstehen: die Heldenreise bietet viele Möglichkeiten und muss nicht starr genutzt werden. Sie kann in andere Erzählsysteme eingebunden werden. Sie kann variiert werden. Ratsam sind solche „Ausreißer“ aber erst, wenn man das System einmal in seiner Grundstruktur verstanden hat und anwenden kann.

Heldenreise Uwe Walter
Heldenreise Storytelling

Die 12 Stufen der Heldenreise

1. Gewohnte Welt

Die Gewohnte Welt ist die, die Du in- und auswendig kennst. Sie ist vorhersehbar und bietet Dir große Sicherheit. Montagmorgen, Beginn der Arbeitswoche. Mittwoch Tennis. Am Sonntag ein Ausflug mit der Familie. 

Aber die Gewohnte Welt ist auch eine Welt des Mangels. Sie ist weder aufregend und besonders, noch gibt es überraschende Momente am laufenden Meter. Nur Dich und Dein typisches Verhalten. 

Wenn Du Dich fragst: 

– „Was sind meine Träume?“

– „Worüber ärgere ich mich am meisten?“

– „Und was würde ich gerne machen, wenn ich frei entscheiden könnte?“

resultieren Deine Antworten meist direkt aus den Mängeln der Gewohnten Welt. 

Gewohnte Welt in Slomo: 2:24-3:11

„I had a full practice and I was going to all these different hospitals and doing very well. And it was kind of the zenith of manhood.“ 

2. Ruf zum Abenteuer

Wenn der Held den „Ruf zum Abenteuer“ hört wird ihm klar, dass er sich aus seiner Gewohnten Welt herausbewegen muss. Seine Komfortzone verlassen muss. Denn wenn die alte Welt Mängel hat, braucht es nur eine kleine Instabilität, um mitten drin zu sein, im Abenteuer.

Dein Ruf zum Abenteuer ist Dein erster unverstellter Blick auf das, was sein KÖNNTE. Deine innere Stimme spricht zu Dir und sagt „Das muss ich ausprobieren. Ich will wissen, ob ich das kann. Ich will endlich mein Leben beginnen. Ich will das machen.“ 

Ruf zum Abenteuer in Slomo 3:12-3:55

„Do what you want to.“ 

3. Verweigerung des Rufs

„WAAAS? Jetzt hat meine Gewohnte Welt einen Mangel, ich habe den Ruf zum Abenteuer gehört – und JETZT soll ich ihn verweigern?“

Nein, Du sollst nicht: Du wirst. Einfach weil es in unserer Natur liegt. Sobald Deine Berufung oder der Mensch, der Du im besten Fall sein könntest, zum Greifen nah sind, wirst Du Entschuldigungen suchen. 

Du spürst schon jetzt, dass das bevorstehende Abenteuer viele Herausforderungen für Dich bereithält. Du wirst jede Menge Energie brauchen, um sie zu bewältigen. Dein ganzes Leben wird sich verändern. Ein guter Grund, um zu sagen: “Warte eine Sekunde! Ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich will!”.

Verweigerung des Rufs in Slomo 3:56-6:20

„I was lost in a rational world for a good 20 years after that.“ 

4. Begegnung mit dem Mentor

Der Mentor ist eine „Quelle der Weisheit”. Jemand, der in einem bestimmten Bereich mehr weiß als Du. Meist, weil er mehr Erfahrungen gesammelt hat. Du kannst mit jeder Frage zu ihm gehen (und ich bin mir sicher, dass Dir beim Lesen dieser Zeilen jemand einfällt, der in Deinem Leben ein Mentor war). 

Vielleicht ist Dein Mentor schon immer da, vielleicht kennst Du ihn erst seit einer Woche. Zeit spielt keine Rolle. Es zählt nur, dass der Mentor auf einem „Wissensschatz“ sitzt, der Dein Wachstum fördert. Damit ist er für Deine persönliche Entwicklung von größtem Wert. Nur er hat Informationen, die Dir helfen, Dich auf Deine Berufung und nicht auf Deine Angst zu konzentrieren. 

Begegnung mit dem Mentor in Slomo 6:21-7:30

„And I remembered that old guy saying „Do what you want to.“ 

5. Überschreiten der ersten Schwelle

Das Überschreiten der ersten Schwelle ist der Moment, in dem Du etwas tust, was sich nicht umkehren lässt. Davor war die Veränderung eher ein Gedanke, ein mögliches Konzept. Ab jetzt bist Du der Veränderung verpflichtet und gehst voll in ihr auf. 

Du kündigst Deinen alten Job. Du meldest Dich für den Malkurs an. Fängst an Dein Buch zu schreiben. Schreibst Dich für ein Studium ein. Solange es ein aktiver Schritt in Richtung Talent, Traum und Berufung ist, ist es Dein metaphorischer Übertritt in die besondere Welt, den zweiten Akt Deiner Reise.

Überschreiten der ersten Schwelle in Slomo 7:31-8:22

„Everyday I would come out and just skate as long as I could.“ 

6. Bewährungsproben, Verbündete, Feinde

In der 6. Stufe der Heldenreise lernst Du viele neue Menschen kennen. Für einige ist Deine Reise eine Bedrohung – schließlich bist Du neu in ihre Welt gekommen und willst dort einen Platz einnehmen. 

Spätestens ab jetzt wirst Du beginnen, zu sagen was Du denkst. Das wird Dir zwar ein paar neue Feinde, aber auch jede Menge Verbündete einbringen. Verbündete sind besonders wichtig, weil sie Dir die Regeln der neuen Welt beibringen und Dich herumführen. 

Bewährungsproben, Verbündete, Feinde in Slomo 8:23-11:25

„Almost nobody thought I was normal – even me.“

7. Vordringen in die tiefste Höhle

Ein Redewendung, die diese Stufe präzise beschreibt: „Es fällt mir wie Schuppen von den Augen.“ Plötzlich siehst Du kristallklar – auch Deinen Antagonisten. Du begreifst, welcher Kollege an Deinem Stuhl sägt. Und warum Du nicht den Hauch einer Chance hast, den letzten Betreuungsplatz im Kindergarten zu ergattern. 

Gleichzeitig erkennst Du auch Deinen größten inneren Feind. Das kann Deine Passivität sein oder Deine Unfähigkeit, ein Geheimnis für Dich zu behalten. Vielleicht ist es auch Deine Gutgläubigkeit oder Dein Wunsch, Dich mit allen gut zu verstehen. 

Das Vordringen in die tiefste Höhle ist der Tag vor dem dramaturgischen Klimax, der Tag vor dem Showdown. Der Alarmknopf ist in Reichweite – aber noch ist nichts passiert. Nur, dass Du erfasst hast, was geschehen könnte. Du stehst Auge in Auge mit dem, was oder wen Du am meisten fürchtest. 

Vordringen in die tiefste Höhle in Slomo 11:26-13:08

„Everybody has the capacity to dream up and believe anything he wants to.”

8. Entscheidungskampf

Etwas ändert sich – ohne die Möglichkeit, es wieder rückgängig zu machen und die alte Weltordnung wieder herzustellen. 

Es ist der Moment, vor dem Du am meisten Angst hast, weil Du spürst, dass er Dich am meisten verändern wird. Du schaust dem Tod ins Auge, weil ein alter Glaube oder ein Wertesystem stirbt. Oder weil es z.B. bei einem Unfall oder am Sterbebett der eigenen Eltern wirklich um den Tod geht. Vielleicht ist es etwas ganz anderes, was Dich verändert: Du bekommst ein Kind oder verrätst Dein größtes Geheimnis. 

Jedenfalls ist das DIE Situation, vor der Du Dein ganzes Leben lang Angst hattest. Aber: ohne Schmerz keine Verwandlung. 

Entscheidungskampf in Slomo 13:09-13:23

„I don’t identify as a doctor anymore. At this point I am just trying to get through the rest of my life without becoming an asshole again.“ 

9. Belohnung und Ergreifen des Schwerts

Nachdem der Held im Entscheidungskampf „stirbt“ und wiedergeboren wird, wird in Stufe 9 ausgiebig gejubelt. Große Freude und auf das Geschaffte machen sich breit. Du hast gewonnen – und jetzt bekommst Du die Belohnung. 

Dein Schiff ist leichter, Du siehst wieder klarer und fühlst Dich frei. Dein Körper ist wie energetisiert und Du würdest am liebsten sofort mit allem loslegen. Jetzt beginnt die wichtigste Reise Deines Lebens: die Reise zu Deinem wirklichen Selbst. 

Belohnung und Ergreifen des Schwerts in Slomo 13:24-14:02

„The people that love Slomo are cheering for one person that got away.“ 

10. Rückweg

Der Rückweg ist gleichzeitig eine erneute Hinwendung zur Veränderung. Wir müssen Zweifel und Ängste überwinden und uns wieder dem Abenteuer zuwenden. 

Rückweg in Slomo 14:03-14:16

„This is your ‚good old days’. It only gets worse from here on OK?”

11. Erneuerung/Verwandlung

Die Stufe 11: Das kannst Du sein, wenn eure Kinder endgültig das Haus verlassen und Du mit Deinem Partner zum ersten Mal wieder so lebst, wie ihr das vor eurer Familiengründung getan habt. Liebevoll einander zugewandt, aber mit einer viel tieferen Verbindung als früher. 

Eine andere Funktion dieser Stufe ist die Reinigung. Ihr versöhnt euch wirklich, lacht wieder miteinander und alles was euch vorher gestört hat, scheint verflogen. 

Diesmal steht nicht “nur” eure geistige und körperliche Gesundheit auf dem Spiel. Jetzt geht es um das Wohlergehen einer ganzen Welt, manchmal auch Wertewelt. 

Erneuerung/Verwandlung in Slomo 14:17-14:21

“Gentlemen, we are ready to skate.“

12. Rückkehr mit dem Elixier

In der letzten Stufe der Heldenreise kehrst Du mit dem Elixier zurück. Was heißt das genau? 

Du erreichst jetzt einen Status, in dem Du es schafft, den höchsten Nutzen all dessen, was Du auf Deiner Reise gelernt hast, in Dein Leben zu integrieren. Dadurch wird Dein Leben viel besser. 

Rückkehr mit dem Elixier in Slomo 14:21-15:29

Slomo skatet bei Sonnenuntergang auf dem Pacific Beach Boardwalk in San Diego. 

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