Uwe Walter Storytelling
Uwe Walter Storytelling

Was ist Storytelling?

Picture of Uwe Walter<br>Storytelling Coach für die Weiterentwicklung von Medien und Unternehmen

Uwe Walter
Storytelling Coach für die Weiterentwicklung von Medien und Unternehmen

Was ist Storytelling? Storytelling hat viele Facetten und Anwendungsbereiche. Gute Geschichten begeistern Menschen, fesseln und wecken Emotionen. Ich kann als Unternehmen mit Storytelling besser verkaufen, auf Social Media mehr Leser erreichen und mich im Alltag besser ausdrücken. Am besten gebe ich Dir einmal drei praktische Beispiele, was passiert, wenn wir beginnen, mehr Geschichten in unserem Alltag und unserem Beruf zu verwenden. Wenn Du lieber Texte liest, steht unter dem Video jeweils die Transkription. 

Storytelling emotionalisiert.

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Wenn wir etwas erleben, machen wir uns währenddessen Gedanken. Unser Gedächtnis arbeitet. Danach versuchen wir häufig unsere Erfahrungen zu verallgemeinern, um ihnen auch für andere eine Bedeutung zu geben. Im Erzählen versachlichen wir dann – wir nehmen uns als Hauptperson (nennen wir im Storytelling Protagonist) genauso raus, wie das Handlungsverb.

Wir versuchen, unsere Erlebnisse allgemeingültig und bedeutend rüberzubringen. Das wirkt jedoch oft sachlich, juristisch und politisch korrekt.

Es entsteht ein Text, den der Zuhörer oder Leser gar nicht mehr richtig greifen kann. Er berührt nicht, denn er hat keine emotionale Relevanz mehr.

Denken wir im Kontrast dazu mal an einen schönen Vortrag.

Der Vortrag fesselt uns, wenn jemand erzählt, wie er eine Entdeckung gemacht hat – ein Vortrag als persönliche Entdeckungsreise. Wenn die Handlungen genauso erzählt werden, wie die Reflexionen. So kann auch ein Gespräch aufgebaut sein oder ein Instagrampost.

In der englischen oder amerikanischen Kultur ist diese Art von Storytelling sehr üblich. Wenn Amerikaner auf die Bühne gehen, erzählen sie aus ihrer Sicht – während wir immer versuchen diese neutrale, sachliche Perspektive wählen. Probiert es einfach mal aus. Ihr werdet feststellen, dass ihr mit dieser packenden Erzählweise viel besser ankommt und eure Zuhörer wesentlich mehr berührt.

Storytelling stiftet Sinn.

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Ein wichtiges Thema im Storytelling ist die Sinnsuche oder Sinnstiftung. Wenn heute strahlender Sonnenschein ist und die Natur aufblüht, dann sage ich: „Der Frühling ist wunderschön. Heute gehe ich spazieren.“ Ich baue mir also einen Sinn und erkläre mir so die Welt, in der ich lebe. Wenn es allerdings heute regnen würde, würde ich sagen: „Oh, es regnet. Die Natur braucht auch Wasser, wie sollen die Bäume sonst wachsen können. Heute gehe ich nicht spazieren, sondern runter in den Keller und räume mein Büro auf.“ Im Englischen nennt man diesen Drang zur Sinnstiftung das „make sense mandate“. 

Anderes Beispiel: Ich gehe mit einem Freund Essen. Bestelle veganes Essen, weil ich Veganer bin. Daraufhin sagt mein Freund: „Ich könnte nie vegan essen.“ Er muss also meine Wirklichkeit weginterpretieren, damit seine Weltanschauung stabil bleibt. Oder er sagt: „Ich lebe zwar glücklich als Fleischesser der traditionellen bayerischen Küche, aber mich interessiert – wie bist Du da drauf gekommen? Was hat Dich dazu bewogen? Wie geht es Dir damit?“ Damit würde er seine Sicht auf die Dinge um einen neuen Sinn, eine neue Erklärung erweitern.

So sind wir entweder offene Menschen, können mit neuen Ansichten umgehen und die Welt mit neuen Augen sehen. Dann öffnen wir uns für das Storytelling, interessieren uns für neue Geschichten, für neue Filme und Entdeckungen. Oder wir verschließen uns dagegen. Bleiben in unserer Weltsicht und interpretieren das Leben geschlossen mit dem System, das wir bisher haben.

Storytelling wertet auf.

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Wenn ich mein Produkt oder meine Dienstleistung teurer oder wertvoller verkaufen will, muss ich Geschichten erzählen. Ich kann den Preis für ein Hotelzimmer zum Beispiel dann um 20 Prozent erhöhen, wenn ich die Lage des Hotels, das Zimmer und die Mitarbeiter mehr erzähle. Mit dieser Methode bildet sich eine emotionale, narrative Wolke um das Hotelzimmer. Es entstehen Emotionen beim Kunden.

Das heißt:

Je mehr ich über einen Verein, ein Hotelzimmer, ein Produkt oder einen Service weiß, desto eher akzeptiere ich die Erhöhung des Preises. Weil ich nicht nur einen sachlichen Nutzen, sondern auch einen emotionalen, erzählerischen Nutzen zu diesem Produkt bekomme.   

Ich sage immer: Verbessert euer Produkt. Bringt mehr Leistung ein. Macht das Hotelzimmer besser – stattet es mit schönerer Bettwäsche aus, macht die Bettauflage bequemer, hängt schön Bilder, vielleicht sogar Unikate auf. Schafft ein besseres Erlebnis und eine größere Leistung! Erzählt sie und dann wird alles wesentlich wertvoller und auf beiden Seiten entsteht mehr Gewinn. 

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