Schlagwortarchiv für: Storytelling

Reels erstellen

Reels erstellen – Teil 4

Reels erstellen
Reels erstellen

Reels erstellen - Teil 4

Willkommen zurück zur vierten Folge von „Anatomy of a Reel“. Heute mit der Frage „Hast Du Ideen für gute Reels?“ 

Ja, habe ich. Deshalb zeige ich Dir heute einen todsicheren Bauplan für Reels, in denen Du nicht tanzen musst. In diesem Blogpost folgen jede Menge Anregungen und praktische Tipps – leg Stift und Zettel bereit oder drück auf die Screenshot Taste.

Inhalt von diesem Blogbeitrag

„Hast Du Ideen für gute Reels?“ – der 3. Akter

Der „todsichere Bauplan“ damit Du ein gutes Reel erstellen kannst, ist der 3-Akter. Das bedeutet, Du unterteilst Dein Reel in drei Akte:

    1. Miniatur 
    2. Prozess 
    3. Ergebnis

Und bevor Du jetzt anfängst zu gähnen und sagst „Alles schon mal gehört“. Ja, so ist das mit den Klassikern, die funktionieren. Die kommen immer wieder zurück, wie ein Boomerang. 

Instagram Reel Ideen

1. Beispiel: Ein Instagram Reel von Jamie Oliver

Nehmen wir zum Beispiel den Urvater aller videogenen Köche – Jamie Oliver. Der hat schon immer

    1. sein fertiges Essen am Anfang einmal gezeigt,
    2. sein Essen gekocht und
    3. sein Essen probiert.

Aber was ist das Besondere an seinen Videos?

Wie Jamie Oliver den 3-Akter in Reels anwendet und mit seiner Persönlichkeit Schwung reinbringt, sehen wir uns gleich im Video genau an. Klick vorab bitte einmal hier unten auf das Reel von Jamie Oliver und schau es Dir in voller Länge auf Instagram an:

Gemeinsame Analyse von Jamie Olivers Reel

Im folgenden Video siehst Du meine komplette Analyse zu Jamie Olivers Trend Reel – Ton an für alle Tipps und Tricks:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

2. Instagram Reel Ideen für Unternehmen und Freiberufler

Jetzt fragst Du Dich vielleicht, wie Du diese Dramaturgie auf Deine Themen übertragen kannst? Indem Du Dir überlegst, welche wiederkehrenden Tätigkeiten Du auf Social Media erzählen möchtest, um Deinen Followern das zu zeigen, was Du in- und auswendig kennst – sie aber noch nie gesehen haben.

Reel Ideen für Ladenbesitzer

Nehmen wir an, Du bist ein Ladenbesitzer. Dann kannst Du mit der 3-Akt-Struktur erzählen, wie Du morgens in den Laden kommst (den Laden von außen zeigen, einen Rundgang durch den Laden machen, die Tür aufschließen für Deinen ersten Kunden). Genauso funktioniert das für das Ankommen, Auspacken und Einräumen neuer Ware und viele andere „Standardsituationen“.

Reel Ideen für Künstler und Kreative

Wenn Du Künstler oder Kreativer bist, zeig Deinen Prozess. Zeig, wie Du zeichnest, gestaltest, probst oder töpferst. Zeig Deinen Followern wie Du Deine Materialien recherchierst, auswählst und besorgst. Oder wie Du einen Kauf abwickelst. Wenn Du Grafiker bist, lass mich über Deine Schulter schauen, während Du Kundengespräche führst, Moodboards erstellst, coole Printsachen designst und von der Druckerei abholst.

Reel Ideen Dienstleister

Und an alle Dienstleister: Welche Momente wiederholen sich immer wieder in Deinem Arbeitsalltag, die potenzielle Kunden dringend einmal erleben müssten, um WIRKLICH zu wissen, wie gut Du bist? Gespräche, die Du führst. Tipps, die Du gibst. Transformationen, die Du herbeiführst. Lässt sich alles leicht in 3 Akte unterteilen – und Du bist endlich nahbar und erlebbar.

3. Beispiel: Ein Instagram Reel von Stefano Zarella

Weil man aus praktischen Beispielen immer am meisten mitnimmt, schauen wir uns jetzt noch an, wie der Instagram Koch Stefano Zarella den 3-Akter in seinen Reels umsetzt. Stefano Zarella hat 1,2 Millionen Follower und eine enorme Reichweite auf Instagram. Er setzt für seine Rezepte auf Reels und ist dabei sehr unterhaltsam und nah an seinen Followern.

Sieh Dir vorab bitte sein Reel auf Instagram in voller Länge an:

Zur kompletten Analyse des Reels mit jeder Menge guter Tipps kommst Du ab Minute 4:58 im untenstehenden Video.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Vielen Dank fürs Mitmachen! Ich hoffe, Du konntest wieder ein paar Learnings mitnehmen.

Ich habe mich entschlossen, Dir meine Anstöße rund um Reels und Co. ab jetzt in anderer Form mitzugeben. Das hier ist also offiziell die letzte Folge von „Anatomy of a Reel“. In meinen Reels auf Instagram geht’s weiter. Ich freu mich auf Dich: www.instagram.com/meinesvenja/

Mehr
Artikel für dich:

Instagram Reels erstellen Teil 3

Reels erstellen – Teil 3

Instagram Reels erstellen Teil 3
Instagram Reels erstellen Teil 3

Reels erstellen - Teil 3

Willkommen zum dritten Teil von „Anatomy of a Reel“. Heute mit der Frage: „Wie produziere ich ein gutes Reel?“. Ich verrate Dir meine kostenlose Lieblings-Schnitt-App und meinen Workflow beim Reels schneiden. Außerdem schauen wir uns gemeinsam das Reel meiner Followerin Sabrina aus der Tourismus­branche an – und drehen und schneiden es komplett neu.

Inhalt von diesem Blogbeitrag

Wie produziere ich ein gutes Reel?

Viele von meinen Followern auf Instagram schreiben mir Sätze wie:

„Ich finde Reels machen so anstrengend.“

„Ich komme da nicht so rein.“

„Irgendwie ist das nicht intuitiv.

Das kann ich absolut nachvollziehen, denn das war ja auch einer der Gründe, warum ich begonnen habe, die Anatomie von Reels zu analysieren – um sie besser zu verstehen.

Oft liegt dieses „nicht reinkommen“ am Instagram Reels Editor, den du direkt in der Deiner Instagram App findest. Ich habe schnell festgestellt, dass in der App Reels schneiden für mich nicht funktioniert. Der Reels Editor gibt selbst mir das Gefühl, technisch nicht versiert zu sein und Wurstfinger zu haben. Meine Lösung, um ein gutes Reel zu erstellen: Die kostenlose Schnitt-App “CapCut“ aus dem Hause ByteDance – also von den Jungs, die auch TikTok erfunden haben. 

1. Workflow – Instagram Reels schneiden

In diesem Blogbeitrag will ich Dir vor allem zeigen, wie mein Workflow beim Reels schneiden aussieht. Denn wenn Du ein gutes Reel erstellen möchtest, das etwas beim Betrachter auslöst, ist es wichtig, einen Plan zu haben. Mein Workflow ist easy zu adaptieren und nach ein paar Mal machst Du das alles aus dem Effeff. Versprochen!

So produziere ich ein Reel:

    1. Idee entwickeln
    2. Storyboard und Texte anlegen
    3. Reel filmen, also die einzelnen Takes aufnehmen
    4. Musik auswählen und Bildschirmaufnahme der Musik machen
    5. CapCut öffnen, Bildschirmaufnahme einfügen und Audio extrahieren
    6. Die gefilmten Videosequenzen einladen und auf die Musik schneiden.
    7. Musik löschen und Video exportieren.
    8. Instagram und den Reels Editor öffnen.
    9. Das Video hochladen und die Musik über den Musik Sticker hinzufügen.
    10. Caption und Hashtag dazu.
    11. Veröffentlichen mit extra Cover – und zusätzlich im Feed.

Screenshot this!

Am besten machst Du gleich einen Screenshot oder speicherst dir das Bild unten ab, dann hast Du den Workflow in Deinen Fotos gespeichert und griffbereit für Deinen Social Media Content:

2. Beispiel: Ein Reel aus der Tourismusbranche

Auch in „Anatomy of a Reel“ Teil 3 möchte ich Dir wieder ein Beispiel Reel zeigen und dies gemeinsam mit Dir analysieren. Diesmal ist das Instagram Reel von und vor allem mit meiner Followerin Sabrina, die für einen Seilbahnbetreiber am schönen Zürichsee arbeitet.

Klick dazu bitte vorab einmal auf das Reel hier unten und schau es Dir in voller Länge auf Instagram an.

3. Was ist die Aufgabe des Reels?

Was ist die Aufgabe des Reels?

– Momentan laufen die Rätselwochen oben auf der Felsenegg.

– Außerdem ist eine Riesenrutschbahn aufgebaut.

Sabrina wollte mit diesem Reel Lust auf einen Ausflug in den Herbstferien auf die Felsenegg machen – und gleichzeitig ein Gewinnspiel bewerben.

Ziemlich viele Vorhaben für ein Reel, oder?

4. Gemeinsame Analyse

Nach dem Anschauen war mir klar: das vorhandene Material können wir nicht verwenden. Da lässt sich nicht genug herausholen für ein gutes Reel. Also habe ich meine Followerin Sabrina gefragt, ob sie Lust hätte, mit mir zu zoomen – und dann nochmal neu Material zu drehen und zu schneiden für das Reel. Sie war gleich an Bord!

In unserem Zoom-Call habe ich ihr ganz genau erklärt, was wir fixen wollen und welche neuen Szenen sie drehen soll.

Aber schauen wir uns das mal genauer an. Sabrina wird neue Szenen drehen – aber welche? Ab Minute 1:40 hier im Video siehst Du meine komplette Analyse:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

5. Ergebnis – Sabrinas Reel neu produziert

Sabrina hat sich nach unserem Zoom-Call direkt an die Arbeit gemacht und gedreht. Zwei Tage später hatte ich einen Downloadlink im E-Mail-Postfach und war begeistert: Sabrina hatte alles genau so gedreht, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe ihr per Mail noch ein paar Hinweise zum Schnitt gegeben und dann hat Sabrina losgelegt und das neue Reel produziert. Das ist das Ergebnis:

Liebe Sabrina, vielen Dank, dass wir gemeinsam Dein Reel analysieren durften! Ich fand es beeindruckend zu sehen, wie schnell Du alles in Deinem Style für Euren Betrieb umgesetzt hast. Viel Spaß und Erfolg bei vielen, weiteren Reels!

Wenn Dir Teil 3 von „Anatomy of a Reel“ gefallen hat und Du was gelernt hast, freue ich mich sehr. Hier klicken für Teil 4.

Mehr
Artikel für dich:

Instagram Reels erstellen

Reels erstellen – Teil 2

Instagram Reels erstellen
Instagram Reels erstellen

Reels erstellen - Teil 2

Willkommen zurück zu „Anatomy of a Reel“ Teil zwei. Heute mit der Frage: „Warum soll ich jetzt auch noch Reels machen?“ und einigen Learnings rund um Reels Übergänge, Schnitt und Timing.⁠⁠ Mit „Anatomy of a Reel“ möchte ich Dich ermächtigen zu sehen, zu filmen und zu schneiden, damit Du bald selbst erfolgreiche Reels für Instagram erstellen kannst.

Inhalt von diesem Blogbeitrag

Was bringen Reels?

Zuerst einmal: die Jungs und Mädels von Instagram sind nicht böse und denken sich andauernd neue Formate aus, um uns zu ärgern. Es sind vor allem die Sehgewohnheiten der Nutzer, die sich durch viele  kulturelle Einflüsse immer wieder ändern.

Die Plattformen richten ihre Angebote dann natürlich nach den Sehgewohnheiten dieser User aus, damit diese mehr Zeit bei ihnen verbringen. Zeit, für die Anzeigenkunden bezahlen. 

Wer modern erzählt, also zum Beispiel Reels erstellt und postet, der hilft den Plattformen, diverse unternehmerische Ziele zu erreichen. Wie z.B. relevant zu bleiben und sich regelmäßig zu verjüngen. Aus diesem Grund werden Reels mit Reichweite belohnt. 

Mit „Anatomy of a Reel“ möchte ich zwei Sachen bewirken. 

    1. Dass Du Lust bekommst, sehen, filmen und schneiden zu lernen, um selbst Reels drehen zu können.
    2. Ich möchte Dir mit ein paar Insights anhand von trendigen Reels, Transitionen und Ideen vermitteln, warum Du Dich gut unterhalten fühlst. 

1. Trendige Reels Übergänge der Influencer

Für hippe Influencer und Content Creator sind trendige Reels wie das folgende einfacher zu kreieren, denn sie kennen den Effekt guter Instagram Reels Übergänge (Transitionen) und wissen genau:

– dass sie erst das Kleidungsstück auf den Boden werfen,

– dann eine Wackeltransition einfügen

– und passend zum Lied wieder aufstehen müssen. Easy. 

Wie das Ergebnis wirkt, siehst Du mit einem Klick in diesem Instagram Post:

2. Wenn Transitionen nicht funktionieren

„Normale“ Menschen haben ein ungeschulteres Auge. Das zeige ich Dir hier unten im Video. Eine Frau springt zum Beispiel überwiegend von oben ins Bild, anstatt von unten aufzustehen. Das, sowie die Hinter­grund­gestaltung, nimmt der Betrachter unterbewusst als nicht professionell war. Die fehlende Musik am Ende des Clips hilft auch nicht gerade.

Aber auch wenn die Surroundings top sind, muss die Transition noch lange nicht verstanden sein. Eine Frau wirft das Kleid auf den Stuhl. Die Verwandlung findet jedoch nicht im Sitzen auf dem Stuhl, sondern im Stehen statt. Das passt nicht zusammen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

3. Beispiel: Wir analysieren das Reel meiner Followerin Jenny

Tatsächlich lernt man das korrekte Sehen und Produzieren von Reels nur durchs Analysieren und Machen. Meine Followerin Jenny hat mir dazu eine sehr interessante DM geschickt.

Reels Übergänge Transitionen

Jennys Original-Reel findest Du in voller Länge auf Instagram, sobald Du hier draufklickst:

Mein Feedback – was kann Jenny verbessern, damit ihr Reel funktioniert?

Jenny war mutig und hat einige Transitionen ausprobiert, was klasse ist. Dabei hat sie jedoch ein paar Logikfehler eingebaut. Darauf gehe ich im Video ab Minute 2:10 ein, hier noch einmal für Dich zum Nachlesen:

– Sie schaut zu Beginn nach unten auf ihre Füße – hätte man auch ohne “nach unten schauen” machen können, das ist etwas überflüssig. Sie hätte direkt auf die Füße schneiden können.

– Dann dreht sich Jenny zur Seite. Das heißt, dass sie auf dem Waldweg jetzt schon zur Seite gewandt stehen würde. Tatsächlich steht sie aber noch geradeaus in normaler Laufrichtung. Nun dreht sie zuerst den Kopf zur Seite und erst dann den Blick. Das ist quasi dreifach gemoppelt.

– Genauso ist es beim Hochschauen. Sie blickt schon hoch, schwenkt aber erst danach mit der Kamera nach oben.

– Die Transition danach macht visuell wenig Sinn, da Jenny ja gerade nach oben schaut und dabei geht. Doch plötzlich ist die Kamera unter ihr und sie schreitet darüber hinweg.

– Am Ende geht Jenny auf einen Baum zu und hält die Kamera dicht an die Rinde, was kein runder Übergang zum Beginn des Reels ist, wo sie von links ins Bild schreitet.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Welche Reels Übergänge können verbessert werden?

Was ich gemacht habe, damit das Reel besser funktioniert? Ich habe hauptsächlich Überflüssiges rausgeworfen (ab Minute 3:17 im Video).

Und zwar hab ich rausgeschnitten

– wie Jenny runterschaut,

– wie sie die Füße und den Kopf dreht.

– den Kameraschwenk Richtung Himmel, also wie der Blick sich hebt. Ich hab nur drin gelassen, wie ihr Gesicht sich hebt.

– wie sie über die Kamera hinweg schreitet und danach mit der Kamera auf den Baum zufährt. Die Stelle habe ich geloopt mit der Anfangssequenz, in der sie reinkommt. Es passt besser zusammen und hat den Vorteil, dass man Reels mit Infinity Loop mehrfach anschaut – was wiederum gut für den Algorithmus ist. Wie das geht, lernst Du im Onepager “Reels erstellen mit Infinity Loops”.

4. Mit Short Form Video Content zu mehr Sichtbarkeit auf allen Plattformen – inklusive Google

Zurück zur Ausgangsfrage: „Warum soll ich jetzt auch noch Reels machen?“. Weil kurzweiliges Bewegtbild – und im Speziellen unterhaltsame, inspirierende oder lehrreiche Kurzvideos – Dir mehr Sichtbarkeit auf allen Plattformen (Instagram, TikTok, Pinterest, etc.) inklusive Google verschaffen. Und das braucht ein bisschen Übung, damit es wirklich inspirierend und lehrreich ist. 

Deshalb mein Tipp: Macht Reels. Wer wie Jenny einfach anfängt und mutig ist, der hat einen ganz klaren Wettbewerbsvorteil und lernt schneller.

An dieser Stelle echt nochmal vielen Dank an Dich, liebe Jenny!!! Dass ich Dein Reel und die Analyse hier als Feature teilen durfte ist wirklich miteinander lernen at it’s best und richtig cool!

Ich freue mich, wenn Dir der zweite Teil von „Anatomy of a Reel“ gefällt und Du ein paar Ideen für Deine eigenen Reels mitnehmen kannst. Hier klicken für Teil 3!

Mehr
Artikel für dich:

Reels erstellen

Reels erstellen – Teil 1

Reels erstellen
Reels erstellen

Reels erstellen - Teil 1

In meiner Social Media Reihe „Anatomy of a Reel“ nehme ich Dich mit in die Welt der erfolgreichen Reels. Gemeinsam lernen wir, wie Du Instagram Reels erstellen kannst. Ich zeige Dir, welche besonderen Tricks und Kniffe Du brauchst, um ein Reel zu machen, das bei Deinen Followern ankommt – und im besten Fall zu mehr Followern und Reichweite auf Instagram führt.⁠⁠ Dabei geht es um ganz verschiedene Themen – von Storytelling über Schnitt bis hin zur Ideenfindung ist alles dabei.

Im ersten Teil von “Anatomy of a Reel” starte ich mit der Frage: “Warum wird ein Reel erfolgreich”?⁠⁠ 

Inhalt von diesem Blogbeitrag

Warum wird ein Reel erfolgreich?

Wie immer im Leben, wenn etwas erfolgreich ist, liegt das nicht nur an einer Sache. Wenn Du ein gutes Reel machen möchtest, spielen viele Faktoren eine Rolle. Wir machen es hier jetzt so praktisch wie möglich und schauen uns ein Reel an, das erfolgreich ist. Dann erkläre ich Dir die Anatomie davon, das heißt den Körperbau des Reels.

Dazu analysieren wir⁠⁠

– den Aufhänger

– die Shotlist ⁠⁠

– den Rhythmus und⁠⁠

– die Transitionen (das sind die Übergänge).⁠⁠

1. Der Aufhänger

Wir nehmen für die Analyse ein richtiges „Gute-Laune-Reel“ von Reese Witherspoon.

„When the kids go back to school and you have the house to yourself…”

Reese hat dieses Reel am ersten Schultag nach den Sommerferien in ihrem Instagram Feed veröffentlicht – der Tag, wenn die Kinder wieder das Haus verlassen. Damit hat sie ein Instagram Reel erstellt, das folgende Eigenschaften mit sich bringt und daher beim Betrachter etwas auslöst. Das Reel:

– ist saisonal

– hat mit mir zu tun (Second-Story, alle Mütter kennen dieses Gefühl, wenn die Kinder nach sechs Wochen zum ersten Mal das Haus verlassen)

– erzählt eine Geschichte

– zeigt eine Transformation

– löst Emotionen aus

– ist humorvoll und bringt mich zum Lachen.

Und es hat bis zum heutigen Tag eine enorme Reichweite mit 35,4 Millionen Views der Nutzer erzielt.

2. Shotlist

Im nächsten Schritt schauen wir uns die Shotlist an.

Eine Shotlist hilft Dir beim eigenen Reels erstellen, denn damit bekommst Du einen genauen Überblick über die einzelnen Szenen/Inhalte Deines Reels. Außerdem kannst Du wichtige Informationen erfassen, wie zum Beispiel die Einstellungsgröße, was die einzelnen Takes beinhalten sollen und die Reihenfolge. 

Bei dem Reel, das Reese Witherspoon geteilt hat, sehen wir folgendes: Es gibt eine Anfangssituation, dann vier Transitionen und abschließend die Endsituation.

Shotlist Reels erstellen

3. Rhyth­mus – Musik bei Reels

Ganz wichtig ist die Musik bei Reels. Sie löst Emotionen aus und lässt Deine Follower genauer hinschauen. Bei der Musik ist es wichtig, dass Du pfiffig und auf den Takt schneidest, wenn Du eine Tonspur hinzufügst (lerne mit diesem Onepager wie das geht). Musik kannst Du direkt in der Instagram App über die Music-Library auswählen oder eigene Musik hinzufügen.

Im Video zähle ich den Rhythmus im Beispiel von Reese Witherspoon ab Minute 1:31 einmal mit. Schau Dir das ruhig ein paar Mal an, denn Du wirst vielleicht merken, dass es am Anfang fast ein bisschen aus dem Takt wirkt – und tatsächlich ist Reese da mit ihrem Hüftschwung nicht ganz auf den Punkt.

4. Transitionen

Last but not least schauen wir uns gemeinsam die Transitionen an – findest Du im untenstehenden ab Minute 1:54. Warum diese Übergänge so wichtig sind? Weil sie ein wichtiger Bestandteil von Shortform-Video-Content (also Reels, TikToks und anderen kurzen Clips für Social Media) sind und ihren besonderen Charme ausmachen. Daher müssen wir genau hingucken.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Solche Transitionen funktionieren am besten, wenn Du die Bewegung vorher bereits andeutest. Das kannst Du gut in unserem Beispiel-Reel sehen:

– In der ersten Einstellung schaut sich Reese schon nach hinten links um, um ihren Kopf dann in der zweiten Einstellung  nach links weiterzudrehen.

– Danach geht sie bereits kurz nach oben mit dem Kopf, um dann in der dritten Einstellung den Kopf ganz zurückzuschmeißen.

Heißt also: ich deute die Bewegung immer in einer Einstellung an, um sie dann in der nächsten Einstellung weiterzuführen.

Solche Übergänge sehen noch interessanter aus, wenn Du ein paar Frames beim Wechsel der Einstellungen weglässt.

Diesen Effekt zeige ich Dir im Video in Minute 2:37:

– Da siehst Du, dass Reese im ersten Frame der zweiten Einstellung den Kopf eigentlich schon ein bisschen weiter gedreht hat, als er laut dem letzten Frame der ersten Einstellung sein dürfte. Aber gerade das lässt die Bewegung flüssig aussehen, weil man so das Auge bzw. das Gehirn überlistet, das diese Umdrehungszeit automatsch wegrechnet.

Ich freue mich, wenn Dir der erste Teil von „Anatomy of a Reel“ gefällt und Du ein paar Ideen für Deine eigenen Reels mitnehmen kannst. Hier klicken für Teil 2!

Mehr
Artikel für dich:

Uwe Walter Babelsberg Studios

Meine Zeit im Studio Babelsberg

Studio Tour Babelsberg Uwe Walter
Uwe Walter Babelsberg Studios

Meine Zeit im Studio Babelsberg

Als ich 1988 mit meinem Studium für „Film- und Fernsehspiel“ startete, ging für mich ein absoluter Traum in Erfüllung. An der Hochschule für Film und Fernsehen in München Regie zu studieren – das war mein Ziel gewesen. Dass ich die Hochschule aber bereits im Jahr 1992 und zwar erstmal ohne Abschluss verlassen würde, damit hätte ich nie gerechnet. Aber: es gibt halt Chancen, die sich nur einmal im Leben bieten. Und bei denen man zugreifen muss.

Der renommierte Regisseur und Oskargewinner Volker Schlöndorff war nach dem Mauerfall 1989 mit der historischen Aufgabe betraut worden, das ehemalige UFA und dann DEFA Filmstudio in Potsdam zu neuen Ehren zu führen und „den deutschen Film zu retten“.

Wie im Leben manchmal eins zum anderen kommt, weiß man oft gar nicht. Tatsache war, dass ich Volker von dem Regisseur Anno Saul empfohlen wurde, als er einen persönlichen Assistent suchte. Und so zog ich im Herbst 1992 nach Berlin und startete am 2. November im Filmstudio Babelsberg.

2018 kehrte ich übrigens mit meiner Frau und meinen Kindern für eine private Führung dorthin zurück – ein paar Eindrücke von diesem Tag seht ihr im Video:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Ich wurde Assistent von Volker Schlöndorff im Studio Babelsberg

Meine Aufgabe in Babelsberg bestand darin, Volker in allem zu unterstützen, oft auch in der Rolle des Junior Producers. Ich las über 2000 Drehbücher, um diese auf ihre Storyqualität und ihre Tauglichkeit zur Verfilmung zu prüfen. Gleichzeitig gab ich eine Einschätzung ab, ob wir mit in die Finanzierung eines Filmes, einer Geschichte reingehen sollten – die sogenannte „Co-Produktions-Prüfung“. Ich bereitete Besprechungen vor und nach und machte eben alles, was ein Assistent so macht.

Lunch mit Regielegenden, Studiotouren mit Don Johnson und Hugh Grant – die Erlebnisse in Babelsberg bleiben unvergessen.

In meinen zwei Jahren in Babelsberg – denn danach ging ich an die HFF zurück und beendete mein Studium – hatte ich viele unvergessliche Erlebnisse. Manchmal einfach im Berufsalltag, weil wir immer an spannenden Projekten arbeiteten. Aber auch bei den VIP Führungen über unser Gelände, für die ich verantwortlich war.

Ich habe mit Regielegenden wie Francis Ford Coppola und Louis Malle zu Mittag gegessen und Billy Wilder die Studios gezeigt, genauso wie den Hollywood Stars Don Johnson und Hugh Grant. Habe Volker Schlöndorff beim Filmfest in Cannes vertreten und dort Regisseure wie Jean-Pierre Jeunet (Die fabelhafte Welt der Amélie) und Stephen Frears (Gefährliche Liebschaften) getroffen. Immer mit der Aufgabe, sie für Drehs in „unseren“ Studios zu begeistern.

Genauso habe ich ganz leise Momente gehabt, mit bereits verstorbenen deutschen Schauspielern und Regisseuren wie Manfred Krug, Ulrich Mühe und Horst Wendtland. Menschliche Begegnungen, die mich geprägt haben und die ich immer als Schatz in meinem Herzen tragen werde.

Noch eine kleine Anekdote zum Schluss:

Als ich nach Berlin kam, hatte ich natürlich kaum Geld, denn ich war ja eigentlich mitten im Studium. Weil das Filmstudio in Postdam knapp eine halbe Stunde Fahrzeit entfernt lag, hatte ich einen alten Kadett, der mich relativ zuverlässig von A nach B brachte – aber natürlich in diese neue schicke Welt, in der ich mich bewegte, überhaupt nicht reinpasste.

Volker Schlöndorff hatte damals einen Fahrer, der ihn in einem Mercedes umherkutschierte. Privat fuhr Volker einen Jaguar, den der Schriftsteller Max Frisch ihm geschenkt hatte, weil er Volkers Arbeit so schätzte. 

Als Volker eines Abends meinte „Bringst Du mich heute nach Charlottenburg, dann haben wir noch Zeit zu reden?“ rutschte mir kurz das Herz in die Hose. Denn die Beifahrertür meines alten Kadetts hatte die Angewohnheit, leicht aus den Angeln zu fallen und danebenzuhängen, wenn man sie ganz öffnete. Und genau so passierte es dann auch. Volker öffnete die Tür, sie hing sich aus und er lachte und hing sie wortlos wieder ein. 

Mehr
Artikel für dich:

Story Checklist

Story-Checklist

Story Checklist
Story Checklist

Story Checklist

Was macht eine Geschichte aus? Und welche Merkmale hat sie, an denen ich glasklar erkennen kann: Das hier ist eine Story! Ich habe eine der bewegendsten wahren Geschichten herausgesucht, die ich je gehört habe. Gemeinsam werden wir diese anhand der Story Checklist (am Ende des Posts auch zum Download!) analysieren.

Was ist passiert?

Als Desireé Rodriguez 1986 als 9-jährige von zwei Fischern aus dem Pazifik gerettet wird, ist sie die einzige Überlebende eines Schiffsunglücks, bei dem ihr Vater, ihre Mutter, ihre Tante, ihr Onkel und ihre Schwester vor ihren Augen sterben.

All die Jahre haben sich die Retter Paul Strasse und Mark Pisano, gefragt, was aus dem kleinen Mädchen geworden ist. Aber ihre Versuche, Desireé aufzuspüren, blieben erfolglos.

Dass es doch zu einer Wiedervereinigung kommt, liegt an dem Podcast „Friedmann Adventures“, in dem Philip Friedman mit Fischern eigentlich über Boote und Fischfang spricht – und in dem auch die beiden Retter ihre Geschichte erzählen. Ein Arbeitskollege von Desireè hört die Episode und es entsteht ein Plan zur Wiedervereinigung. 

Desireé soll mit den Fischern gemeinsam in den Podcast kommen – und gibt sich dafür als Raquel aus. Sie spielt eine Übersetzerin, die die Geschichte der Fischer im spanischen TV erzählen wird. 

Ab Minute 9:30 seht ihr den Moment, in dem die Retter begreifen, dass nicht Raquel, sondern Desireé vor ihnen sitzt. Und JETZT beginnt auch die eigentliche Geschichte, denn Desireé erzählt, was damals genau passiert ist.

Die Geschichte hat ALLES, was eine Geschichte haben muss. Mir haben sich mehrfach die Haare aufgestellt. Diese Geschichte betrifft mich, auch wenn ich die Beteiligten nie kennenlernen werde. Sie macht etwas mit mir, ich lerne viel und sie verändert mich.

Ich empfehle euch, das Video ab spätestens Minute 9:30 anzuschauen – und verspreche euch, dass sie sich auch in eurem Gedächtnis einbrennen wird.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Hier einmal die ausgefüllte Story Checklist:

Durchlebe ich ein spannendes Handlungsgeschehen?

Eindeutig: ja. Vor allem, da Desireé sehr präsentisch erzählt und ich als Zuhörer nicht weiß, was als nächstes passiert. Es ist, als wäre ich live während der Geschehnisse dabei.

Lerne ich eine nützliche Lektion?

Mehrere. Dass es überlebenswichtig ist, eine Rettungsweste zu tragen. Übergewicht bei Kälte im Wasser schützt. Es Sinn macht, in solch einer Situation beim Schiffswrack zu bleiben, weil das größer ist und einfacher auszumachen. Dass ich eine Leiche an ein Boot binden kann, damit sie nicht wegschwimmt. Dass ich nach extremer Unterkühlung vorsichtig sein muss, wenn ich die unterkühlte Person aufzuwärmen versuche – und schon warmes Wasser sich wie eine Verbrennung anfühlen kann. Auch der „Mind over matter“ Hinweis, den Desireé in einem anderen Zusammenhang gibt, scheint dieser Geschichte zu entspringen.

Identifiziere ich mich?

Ja – ich fiebere mit Desireé mit. Aber ich kann mich auch mit anderen Personen identifizieren. Mit dem Vater, der wegschwimmt. Der Tante, die versucht die kleine Desireé abzulenken und ihr ein Gefühl von Hoffnung zu vermitteln. Und natürlich spüre ich auch die Emotionen der Fischer, die sich 35 Jahre lang gefragt haben, was an diesem Tag genau passiert ist und was aus dem Mädchen geworden ist.

Reflektiere ich meine persönliche Geschichte

Es geht gar nicht anders. Ich stelle mir vor, was ich gemacht hätte. Und ich sehe meine Mutter, meine Tante sterben und meinen Onkel wegschwimmen.

Werde ich besser fürs Leben gerüstet?

Sowohl die praktischen Aspekte der Geschichte geben mir Rüstzeug. Als auch das Wissen, dass solch ein Unglück – physisch und psychisch – überlebbar ist.

Erlebe ich Zugehörigkeit, Rangordnung, Ausgestoßensein

Schon in den Verhaltensweisen „Der Vater schwimmt los, um Hilfe zu holen“ und „ Der Onkel gibt auf“ erlebe ich eine Rangordnung. Zugehörigkeit spüre ich besonders in den verbindenden, liebevollen Momenten zwischen der Tante und Desireé. Im Hinweis, die Mutter festzubinden, damit sie nicht wegschwimmt, sondern bei ihnen bleibt. Oder im halluzinierenden Lachen und der Vorstellung, unter warme Decken kriechen und Room Service bestellen zu können, wenn das Ganze vorbei ist.

Erlebe ich gespannt, wie man durch Widerstände wächst?

In diesem Fall vielleicht eher: wie man trotz widriger Umstände überlebt. Natürlich musste Desireé über sich hinauswachsen, um diese Situation zu überleben. Aber an der Art, wie sie diese Geschichte erzählt – eher ablauf- und faktenorientiert – merke ich auch: da sind viele Dinge nicht verarbeitet. 

Verändert die Geschichte mein Weltbild?

Ich habe vorher nie wirklich darüber nachgedacht, wie solch ein Schiffsunglück im kleinen Rahmen vonstatten geht. Wir alle kennen die monumentalen Szenen aus dem Film Titanic. Aber fast wie in einem Bühnenstück erzählt zu bekommen, wie einer nach dem anderen seine Todesart wählt oder von ihr eingeholt wird, ist schockierend und faszinierend zugleich. Mich hat am meisten bewegt, dass auch im Tod der Charakter erkennbar ist.

Werde ich emotional geprägt?

Ich hatte Gänsehaut und Tränen in den Augen.

Erfahre ich Rückkehr in die Ganzheit?

Insofern, als dass dieses spezielle Video ja von der Zusammenführung handelt und die Beteiligten sich endlich die Fragen stellen können, die sie immer bewegt haben. So bekommt das Ganze auch für mich eine Geschlossenheit.

Story Checklist:

Hier findet ihr die Story Checkliste zum Download – um sie in Zukunft immer parat zu haben, wenn ihr einen Stoff entwickelt oder die Qualität eines Textes, eines Films oder eines Podcasts gegenchecken wollt.

Download Story Checklist: hier klicken.

Mehr
Artikel für dich:

Werbemittel Hofbräuhaus Traunstein

Brauerei Marketing

Werbemittel Hofbräuhaus Traunstein

Brauerei Marketing mit Storytelling

Wie kommt eine Bierflasche zu ihrem neuen Etikett? Ein Gespräch zwischen Brauer Maximilian Sailer und Uwe Walter über den Storytelling-Prozess im Hofbräuhaus Traunstein.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Video abspielen

Maximilian Sailer (MS): Kennengelernt haben wir uns bei einem Storytelling Workshop für die bayerischen Braujunioren. Ich habe gleich gemerkt: Du kannst mit den großen Geschichten und einer Brauerei unglaublich viel anfangen. 

Uwe Walter (UW): Für mich war das eine Entdeckung, dass Bier so narrativ ist – wie ein Paradies fürs Geschichten erzählen. Wie das Bier hergestellt wird, was die Menschen beim Bier trinken erleben, die Geschichte der Brauereien. Und dann zu sehen, was die Unternehmer in den Brauereien alles zusammenbringen. Sie müssen alle Ideen so verknüpfen, dass nachher eine runde Sache daraus wird. Auf ihrer Website, ihrem Etikett, im Marketing, auf Social Media, in der Teamführung – letztlich in allem.

MS: Intern haben wir zwar gefühlt: „Das, was wir an Werbeaussagen haben, ist schon gut.“ Aber nach ein, zwei Jahren hatte das der Mitbewerber auch auf dem Plakat stehen. Offensichtlich ist es doch nicht individuell und nicht das, was wir wirklich sind.

UW: Du hast mich damals angerufen und mich gefragt: Kannst Du uns helfen, das Profil der Brauerei zu schärfen? Ich bin zu euch rausgefahren, Du hast mir das ganze Hofbräuhaus Traunstein gezeigt und wir sind uns ziemlich schnell einig geworden.

Mit dem Geschichtenbaum zu den Wurzeln der Brauerei

MS: Deine erste Idee war, einen Storytelling-Baum zu gestalten. In zwei Tagen haben wir mit dem Team fast 200 Geschichten unserer Brauerei gesammelt und sie an den Baum gepinnt. 

Brauerei Marketing Workshop Traunstein
Brauerein Bier Marketing
Brauerei Marketing Workshop
Brauerei Marketing Workshop Hofbräuhaus Traunstein

Historische und traditionelle Geschichten an die Baumwurzeln. Die Baumkrone trägt all die Geschichten, die wir jetzt schreiben. Alle Abteilungen, alle Menschen, die diese Brauerei prägen. Und natürlich die ganzen Umstände drumherum. Der Himmel obendrüber, die Landschaft, die ganze Region.

Storytelling Baum

Zielgruppe, WHY und neue Etiketten

UW: Danach waren alle auf der „same page“, das war unsere Grundlage. Und dann ging ein richtiger Prozess los, mit unzähligen Fragen. Wie setzen wir das jetzt konkret um? Wie entwickeln wir das Marketing, die Brauerei, die Etiketten weiter? 

MS: Wir haben unsere Zielgruppen neu definiert, unser Why herausgearbeitet und hatten im nächsten Markenworkshop schon sehr viele Partner an der Seite. Vom Texter über die Grafikagentur, die Innenarchitektin für die Brauereiführungen. Da ging es bereits ums Wappen, um die Etiketten. Die Themen kamen dann das erste Mal auf den Tisch – denn in dem Umfang war uns vorher gar nicht klar, wo wir da am Ende rauskommen. Es ist jetzt ein Jahr her, dass wir so in die konkreten Details gegangen sind.

Zielgruppen Analyse Storytelling Brauerei

UW: Ja, das war ein Riesenschritt. Die richtigen Menschen zu finden und die ersten Prototypen zu entwerfen für all diese Erlebnisbereiche.  

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Video abspielen

„Das seid’s nicht ihr.“

MS: Und da hatten wir diesen A-HA Moment, als wir die fünf Entwürfe für die Etiketten unserer Biermarken bekommen haben. 

Ich weiß noch genau, dass ich sie Dir vorab geschickt habe und dann kam irgendwann eine irre lange Textnachricht mit dem Tenor „Wir müssen uns unterhalten“. Im Telefonat hast Du mir dann gesagt:

„Lieber Maximilian, das seid’s nicht ihr.“ 

Und ich dachte: „Das ist ja der Wahnsinn. Wir haben jetzt ein Jahr lang gearbeitet, mit den Designern gesprochen. Jetzt wird doch bei einem von diesen Fünfen um Gottes willen einer dabei sein und dann machen wir einen Haken und dann ist eh noch genug zu tun.“

Ist das wirklich einzigartig?

MS: Eineinhalb Stunden haben wir telefoniert und Du hast gemeint: „Überleg einmal, das was da drin ist – ist das wirklich einzigartig? Seid das wirklich ihr? Oder ist das jetzt einfach etwas Modisches? Ihr seid doch nicht modisch. Ihr macht ja wohl nichts, was man nach fünf Jahren wieder überarbeitet. Eigentlich müsst ihr euch hinsetzen und für jede einzelne Biersorte ein richtiges Booklet erarbeiten mit mehreren Seiten.“ 

Du hast das ins Detail analysiert und uns einen sehr guten Hinweis gegeben in die Richtung, wo es weitergehen soll.

Das hat sich ein bisschen wie die Stunde Null angefühlt und ich wusste gar nicht, wie ich damit jetzt umgehen soll. Ein paar Nächte drüber geschlafen hab ich. Und dann haben wir uns im gesamten Team zusammengesetzt und gesagt:

„Naja, eigentlich hat er ja recht. Das ist wirklich was Modisches. Und jetzt, wo Du es sagst: So richtig gefallen hat es uns eigentlich auch nicht.“ Das kam dann so richtig raus aus den Leuten.

Die Stunde Null – wir nehmen jede einzelne Biermarke unter die Lupe und erstellen ausführliche Booklets

MS: Und dann haben wir gesagt: OK, wir starten nochmal von Null mit dem Thema Etiketten. Wir haben einen Brainstorming Prozess gestartet. Haben uns mit den Braumeistern, mit dem Marketing und dem Vertrieb zusammengesetzt und haben über Monate lang jedes einzelne Bier analysiert. Für jedes Bier mehrere Stunden lang alles aufgelistet und auf den Tisch gelegt. Die ganzen alten Werbemittel. 

Wie haben die Etiketten vor 100 Jahren ausgeschaut?  Was ist eigentlich die Sortenhistorie bei uns im Hofbräuhaus? Seit wann gibt es die Sorte? Wer trinkt denn diese Sorte eigentlich? Das war sehr aufwändig – aber wir haben damit was ganz Besonderes geschaffen.

Werbemittel Hofbräuhaus Traunstein

MS: Wir haben es geschafft, den Charakter, die Seele jedes einzelnen Bieres rauszuarbeiten. Das war wirklich ein Booklet von mehreren Seiten pro Biersorte, das als Briefing an die Designer ging. Und die haben dann in liebevoller Handarbeit jedes einzelne Etikett handgezeichnet, so dass es kleine Kunstwerke geworden sind.

Etikette zeichnen Bier Marketing

Die Spannung steigt. Es geht in die letzte Korrekturphase

MS: Wir hatten dann wirklich die Etiketten im zweiten Gang schon so gut, aber trotzdem hast Du immer nochmal ein paar Details gebracht, wo Du sagst:

„Achtet mal auf dies, achtet auf das.“ Das waren halt noch ganz wertvolle Hinweise von Dir. 

UW: Ja das fand ich auch nochmal eine Sternstunde. Wo wir nochmal gesagt haben: Wie bringen wir eine Linie rein, dass wir eine Produktfamilie haben? Es muss Selbstähnlichkeiten geben zwischen den einzelnen Biersorten und den Etiketten. Aber gleichzeitig brauche ich eine hohe Individualität jedes einzelnen Bieres. Das auszuloten war noch der letzte Baustein.

Die neuen Etiketten – ein Meisterwerk

UW: Als ich dann die Ergebnisse gesehen habe war ich so glücklich und hatte wirklich das Gefühl: Das ist ein Meisterwerk.

MS: Ja – und so fühlt es sich für uns auch an.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Video abspielen

Mehr
Artikel für dich:

Was ist Storytelling

Was ist Storytelling?

Was ist Storytelling
Was ist Storytelling

Was ist Storytelling?

Als ich das Glück hatte, von dem legendären Filmemacher, Fernsehproduzenten, Autoren und Philosophen Prof. Alexander Ernst Kluge zum Thema Storytelling interviewt zu werden, kam ich pudelnass im Studio an. Draußen tobte ein Jahrhundertsturm.

Herr Kluge lieh mir sein Sakko, das mir aber an den Schultern viel zu eng war. Daran liegt es, dass ich weniger gestikuliere - aber wenigstens war ich trocken.

Diese kleine Anekdote ist eigentlich sinnbildlich für das, was Alexander Kluge ausmacht. Er ist wirklich interessiert an Menschen, an ihren Geschichten und ihrem Wohlergehen – ein Zuhörer.

Dieses TV-Interview lief 2017 bei RTL auf einem ganz besonderen Sendeplatz. Denn Kluge ist es mit der Gründung der dctp (Development Company for Television Program) 1987 gelungen, eine Plattform für unabhängige Programme im deutschen Privatfernsehen zu schaffen. Sein Bestreben ist dabei:

„Das Fernsehen offen zu halten für das, was außerhalb des Fernsehens stattfindet“.

Einige der Themen, die wir in unserem intensiven Austausch über Storytelling ansprechen:

Teil 1: Storytelling

– Was unterscheidet Erzählen von Information?

– Wieso ist das chronologische Erzählen so wertvoll?

– Wieso ist Zuhören für Storytelling so wichtig?

– Wie die Unterdrückung von Individualität zu Krisen und Kriegen führen kann.

– Was ist die Heldenreise? Und wie hat George Lucas diese Methode in Star Wars angewendet?

– Die Aufgabe des Traumas in einer Geschichte? Und die der Gefährten?

– Was macht einen Held aus?

– Was sind die Vorteile multiperspektivischen Erzählens?

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Teil 2: Jedes Tischtuch erzählt eine Geschichte

– Warum jeder Mensch interessant ist – und evolutionäres Know-how in sich trägt.

– Wie wir mit guten Geschichten das Leben erzählen können.

– Wie werden aus Geschehnissen Geschichten?

– Warum Geschichten Zeit und Humor brauchen.

– Wieso auch Tiere und Pflanzen kommunizieren – und wir ihre Sprache oft nicht (mehr) entschlüsseln können.

– Wer sind meine Lieblingserzähler? Wo bekomme ich meine Inspirationen?

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mehr
Artikel für dich:

Zoom Event Alumni Club

Storytelling in Radio und Podcast

Zoom Event Alumni Club
Alumni Club Radio Podcast

Storytelling Radio & Podcast

Wer einmal in der Storytelling Masterclass war, ist danach „lebenslang“ im Storytelling Masterclass Alumni Club. Dort bilden wir uns sechsmal im Jahr kostenlos weiter – um auf dem Laufenden und miteinander in Kontakt zu bleiben.

In diesem Post zeigen wir euch drei kleine Ausschnitte aus einem unserer virtuellen Alumni Meetings, um euch einen kleinen Einblick zu geben. Es ging um das Thema „Kopfkino – Was gutes Storytelling im Radio und beim Podcast bewirken kann.“

Wie lerne ich meine Hörer kennen?

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Sigi Sommer war der bekannteste Journalist der Münchner Abendzeitung. Der Unterschied zu seinen Kollegen? Er war nie im Büro. Anstatt dessen hat er seine täglichen Artikel draußen geschrieben. Er saß im Café, im Biergarten, redete mit den Menschen. Und jeder Leser der Münchner Abendzeitung hatte das Gefühl, dass in dieser kleinen Kolumne Leben ist – von Menschen, von draußen.

Wenn ich als Moderator oder Redakteur einer Sendung rausgehe und mit Menschen rede, hat das einen großen Einfluss auf mich. Ich muss dann aber auch einen Raum der Transformation haben, der Anpassung.

Will man Radio oder Sendungen wirklich verbessern, ist das größte Geheimnis die Begegnung mit dem Antagonisten, also mit dem Gegenhandler. Der Protagonist bin ich, ich handle, mache zum Beispiel einen tollen Podcast. Um wirklich gut zu werden und gute Geschichten zu erzählen, muss ich mich mit der anderen Meinung, dem Gegenüber auseinandersetzen.

Jetzt stellt sich die große Frage:

– Wie lerne ich die Hörer kennen?

– Auf welche Weise kann ich das systematisieren?

– Was ist das Schöne an dieser Person?

– Was liebt diese Person? Die Träume dieser Person?

– Wo sind ihre Herausforderungen? Was sind ihre Schmerzen?

Und für mich von großer Bedeutung und immer eine magische Storytelling-Frage:

Sag mir, was du liebst und wo Du an deine Grenzen kommst?

Bei dem Punkt „an die Grenzen kommen“ wird es sofort wahnsinnig interessant und charaktervoll.

Ideen für Zuhörer*innen

    1. Wer ist die Person?
    2. Was ist das Schöne an ihr?
    3. Was liebt sie?
    4. Ihre Träume?
    5. Ihre Herausforderungen?
    6. Was sind ihre Schmerzen? Ihre Grenzen?
    7. Wie können wir ihr zuhören? Der Person eine Bühne geben?
    8. Wie helfen wir der Person sich gut zu fühlen und sie abzuholen?

Hier kannst Du mit einem Klick die Storytelling Fragen für Zuhörer in Radio und Podcast gratis herunterladen.

Wenn ich diesen Prozess mit Radiosendern oder in Unternehmen durchführe, findet das in umfassenden Workshops statt. Beim Radio nehmen wir bereits versendete Stücke, schneiden diese neu zusammen und produzieren sogar komplett neue Stücke in einem anderen Stil. Und die führen wir Menschen vor. 

Beim großen Antenne Bayern Relaunch haben wir zum Beispiel ganz viele Befragungen gemacht – bei bestehenden Hörern und bei Hörern von anderen Sendern, die wir gerne für uns gewinnen würden. Wir haben ihnen alles vorgespielt – jeden Moderator, jede Stimmung, alle Inhalte. Und haben dabei zum Beispiel auch beim Wetterbericht fünf verschiedene Varianten angefertigt, um herauszuhören: welche spricht den Hörer am meisten an?

Du musst folgendes wissen, sonst eierst Du rum: Ohne Kunden kein Erfolg.

Deshalb ist es ja auch so genial, wenn ich einen Podcast mache: Ich kann mich selber erzählen. Ich kann selbst Geschichten erzählen oder ich habe jemanden vor dem Mikro, eine andere Person. Oder, was bei Clubhaus jetzt interessant ist, ich hole mir acht Leute zum Thema Storytelling. Und rede mit acht verschieden Menschen auf der Bühne darüber, was ja multipersonal ist. Vielleicht ist sogar noch ein Gegner dabei, der es gar nicht interessant findet und dann kommen noch Follower auf die Bühne.

Wie erzähle ich Heimat?

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Klassische Radiosender haben immer eine Beziehung zum Sendegebiet. Sie heißen Antenne Niedersachsen, Antenne Bayern, WDR oder SWR. 

In einer tiefenpsychologischen Studie in Kärnten (Österreich) haben wir herausgefunden, was die Leute im Radio auch hören wollen – nämlich ihre Beziehung zur Heimat. Sie wollen wissen, dass sie an einem tollen Ort leben. So ein bisschen wie „unser Ort ist besonders oder schöner als der andere Ort“.

Jetzt geht es nicht darum, das Thema marketingmäßig und subjektiv zu überladen. Sondern darum, das Besondere, den USP herauszuarbeiten. Warum ist zum Beispiel NRW einzigartig?

Das ist beim Podcast natürlich anders, weil ich einen Podcast überall empfangen kann. Hier muss ich mir imaginär überlegen: Was ist eigentlich das Territorium, auf dem ich spiele? Das ist eine bedeutende Entscheidung und eine sehr wichtige Frage.

Die Sprache

Da sind meine Ideen: Wie sind wir hier? Was ist die Sprache in Sachsen oder Thüringen? Wie leben wir hier, was sind die Werte?

Ein großes Thema ist zum Beispiel: Die Schweizer sprechen Schwyzerdütsch. Im Schwyzerdütsch fühlt man sich zuhause. Aber geh mal rüber nach Berchtesgaden. Jedes Dorf hat eine andere Sprache, eine andere Form des Dialekts und die Leute wollen genau das hören. Es ist wichtig für sie.

Ich erinnere mich, dass Antenne Bayern anfangs überhaupt nicht bayerisch geklungen hat – null. Das sollte klingen wie für jedermann und war künstlich draufgesetzt. Dabei ist es so wichtig. Wie erzähle ich meine Heimat, meine Beziehung zu meinem Land – die mir auch das Geld dafür geben. Wie sind unsere Werte da drinnen, wo sind wir komparativ, wo sind wir vergleichbar oder besser – Superlative.

Besonderheiten aus der Region

Oder was auch süß ist, wir haben vielleicht die schlechteste Fußballmannschaft Deutschlands. Es gab mal einen wundervollen Artikel in der ZEIT von der erfolglosesten Fußballmannschaft Deutschlands – die Verkleinerungsform. Es geht nicht einzig um das Größte. Aber tatsächlich orientieren sich Menschen immer, wollen wissen, wie sie besser vorankommen. Wir sind Selbstoptimierungswesen.

Und dann ist auch immer von Bedeutung: Wie erkenne ich mich wieder? Wie erkenne ich mich in der Heimat wieder? 

Ideen zu Heimat erzählen

    1. Wie sind wir hier? Leben wir hier?
    2. Wie sind unsere Sprachen?
    3. Wie sind unsere Werte? (Beispiele geben)
    4. Wo sind wir komparativ? Wo sind wir superlativ? Und wo diminutiv?
    5. Wie erkenne ich mich hier wieder? (Rückkopplungen)
    6. Wie entwickeln wir unsere Heimat weiter?

Hier kannst Du mit einem Klick die Storytelling Fragen zur Heimat gratis herunterladen.

Eine Tante von mir guckt zum Beispiel gerne K11 – eine Krimiserie, die in München gedreht wird. Und sie sagt, sie liebt es auch, weil sie alle Locations wiederkennt. Also müssen wir uns fragen: Wie erkenne ich im Radio, ob das Radio auch für mich gemacht ist, wenn ich in Hamburg oder in Lüneburg lebe? Das hören die Menschen am Sound. 

Die Hörer lieben es, wenn möglichst viel reportagig erzählt wird, so dass ihre Heimat lesbar wird. Deshalb brauchen wir Formate im Programm, in denen wir Heimat erzählen. Wo wir die Stimmen der Menschen abbilden, sie zu Wort kommen lassen.

Ich durfte schon bei vielen Senden die On Air Promotion weiterentwickeln. So ist zum Beispiel bei Antenne Bayern die Idee der Heimathymne entstanden. 

Oder wir sammeln authentische O-Töne: „Es ist so schön, in Bayern zu leben, wenn ich morgens mit dem Rad an der Isar entlang fahre.“ Man muss versuchen, die Heimat zu erzählen. Nicht nur zu behaupten „Wir lieben Bayern“, sondern das auch wirklich zu belegen.

Wie werden Songs zu Heldenreisen?

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Ein weiterer Bestandteil beim Storytelling im Radio ist natürlich Musik. Da sagen viele „Was hat das jetzt mit der Heldenreise zu tun?“

Im Prinzip sind alle 200 oder 300 Lieder, die im Radio im klassischen Rotationsprinzip gespielt werden, kleine Heldenreisen.

Die Bedeutung von Songs verstehen

Es gibt eine Webseite namens songfacts.com. Hier kann man nahezu jeden Song eingeben und findet Seitenweise Datensätze. Außerdem gibt es weitere Links und Infos zu allem, was der Künstler jemals über diesen Song erzählt hat und was historisch darüber bekannt ist.

Normalerweise interessiert es die Musikredakteure in der Redaktion gar nicht – für sie ist Musik oft nur ein BPM-Baustein. Wie ein Brikett, das man in den Kamin wirft. Nach dem Motto: “Der Kamin muss ja brennen, also werfe ich Lieder rein und der brennt dann durch.” Dabei hilft einem der Musik Computer, damit es zu einer gewissen Reihenfolge kommt – ein speziell aufgesetztes System.

Aber es ist die Aufgabe des Storytelling, immer wieder Seele in solche automatisierten Systeme zu bringen. Zu überlegen

„Welches Lied täte jetzt gut?“.

Wenn es ein Morgen ist und es regnet, vielleicht weint der Himmel, vielleicht weint meine Seele, weil es Montagfrüh ist und ich denke mir „Was für ein dunkler Tag, es ist kalt und unwirklich“. Aber: Ich fühle mich gerne wohl. 

Jetzt kann ich im Narrativ über ein Semantikprogramm schauen, welches Lied da gut reinpassen würde. Sowohl von der Melodie, damit die Leute eine Rückkopplung haben und ich sie aufsteigen lasse – was im heutigen Programm leider nur selten stattfindet. Das Talent wäre da, weil die Musikredakteure ja ein unglaubliches Musikwissen und Musikliebe in sich tragen.

Was kann man bei der Musik mit Storytelling machen?

Ideen zur Musik

    1. Die Geschichte des Songs
    2. Geschichte des Künstlers
    3. Emotionale Geschichte, wie der Song entstanden ist
    4. Reaktionen von Menschen, was der Song für sie bedeutet
    5. Grund, warum wir den Song jetzt spielen: Chronobiologie, Anlass
    6. Geschichte, wie wir den Song mit der Seele der Zuhörer verbinden
    7. Songs für Menschen und ihre Geschichte

Hier kannst Du mit einem Klick die Storytelling Fragen zur Heimat gratis herunterladen.

Man kann die Geschichte des Songs erzählen. Man könnte zum Beispiel sagen:

Erinnert ihr euch an eure Jugend – an eure engsten Freundinnen, euren Lieblingsplatz im Freibad und die langen Abende am See? Oder an euren letzten Liebeskummer?

Dann habe ich eine ganz andere neuronale Verbindung, der Song bedeutet mir wieder viel mehr. Diese Methode nennt man auch Pre-Selling: man baut eine Rampe, damit das Lied ganz anders auf die Hörer wirken kann. 

Oder ich erzähle die Geschichte des Künstlers, oder von Menschen, die Reaktionen auf den Song hatten. Bei Songfacts gibt es beispielsweise unter dem Songeintrag  oft hunderte von Kommentaren von Menschen, die erzählen, was sie mit dem Song assoziieren. 

Das heißt: hier habe ich einen Fundus von Stories, die ich erzählen kann – ein echter Goldschatz. Ich war überrascht, dass die meisten Radioleute davon noch nie gehört haben. Das hängt damit zusammen, dass Formatradio einen gewissen Status Quo hat, einen gewissen Workflow – und dass man gar nicht mehr wirklich an die Sachen rankommt.

Mehr
Artikel für dich:

Masterclass und Heldenreise

Kommunikationstraining

Masterclass und Heldenreise

Kommunikationstraining – Digital Storytelling

Heute muss jedes Unternehmen ein Medienhaus sein. Visionäre Unternehmen wie die Käfer Gruppe setzen deshalb auf Kommunikationstrainings für das gesamte Social-Team mit dem Fokus auf Digital Storytelling.

Multimedia ist heute Standardmedia. Überall werden Mitarbeiter gesucht, die den spielerischen Umgang mit Fotos, Videos, Soundbits und Grafiken beherrschen. Aber – die sind schwer zu kriegen (und vor allem: zu halten). Eigentlich müsste es deshalb absolute Priorität haben, die Kommunikationsabteilungen fit zu machen. Anstatt dessen heißt es oft: “Das macht bei uns die Praktikantin, die ist ein Digital Native!” Aber die geht irgendwann weg und nimmt das ganze Wissen mit.

Textworkshop

Unser Kommunikationstraining mit Feinkost Käfer

Feinkost Käfer hat sich da von Beginn an anders aufgestellt. Auch weil der Impuls zu dieser am Menschen ausgerichteten, offenen Kommunikationseinstellung von ganz oben kommt – schließlich geht es um die Außendarstellung des Unternehmens. Wir durften das Unternehmen in den letzten Jahren immer wieder begleiten, sowohl mit Seminaren für die interne Aus-und Weiterbildung, als auch bei komplexen Videodrehs für Social Media. Heute möchten wir euch einfach mal zeigen, wie wir so eine Workshop Reihe konzipieren. Dabei kommt es natürlich immer darauf an, was die Kunden schon gemacht haben und wo sie Know-how-mäßig stehen.

Text und Formatworkshop
Kommunikationstraining Formate

Unser Workshop Angebot sieht normalerweise wie folgt aus (oft auch in dieser Reihenfolge):

1. Storytelling Masterclass und Heldenreise

Hier geht es um die grundlegenden, dramaturgischen Begriffe und das Verständnis für Struktur. Wie erzähle ich eine Geschichte, so dass Menschen sie a) direkt verstehen und b) sich emotional mit ihr gleichschalten? 

Wie mache ich meine Geschichte zur Geschichte des Zuhörers, Lesers und Zuschauers? Und wie kann ich mit berührenden, nahbaren Stories meine Ziele erreichen?

2. Format- und Textworkshops

Welche Formate machen Sinn für das Unternehmen? Dabei ist es erstmal egal, über welchen Kanal wir reden. Social Media, YouTube, der firmeneigene Blog, die Mitarbeiterzeitung – das kann wirklich alles sein. 

Zusammen brainstormen wir und entwickeln Formate aus dem Herz des Unternehmens heraus. Erst danach überlegen wir, für welche verschiedenen Kanäle sich die Ideen eignen und wie wir welches Format auf den unterschiedlichen Kanälen spielen können.

Zusätzlich wichtig: die Erweiterung der eigenen Textkompetenz. Treffe ich den Ton der Zielgruppe und der Plattform? Weiß ich, wie ich die Leser und Zuhörer mit Worten ans Unternehmen binde und einen emotionalen Mehrwert aufzeige? Und: denke ich immer an den Call to Action?

Kommunikationstraining Text
Kommunikationstraining
Kommunikationstraining Storytelling
Kommunikationstraining Texte Storytelling

3. Videoworkshops

Bei Käfer haben wir mit dem gleichen Team zwei Videoworkshops durchgeführt – einmal auf Gut Kaltenbrunn, einem Restaurant der Käfer Gruppe am Tegernsee. Und einmal im Stammhaus in der Prinzregentestraße in München. 

Warum? Weil es in der Kommunikation wichtig ist, ein Gefühl für unterschiedliche Stimmungen, Lichtverhältnisse und Umgebungen zu bekommen. Während auf Gut Kaltenbrunn viel Platz ist und ich lange Wege, weite Schwenks und auch viel Draußen drehen kann, muss ich im Stammhaus mit geringem Tageslicht und viel Kundenverkehr kalkulieren. 

So lernen wir in den unterschiedlichen Locations auf unterschiedliche Dinge zu achten und bekommen ein größeres fachliches Repertoire.

Nach dem Dreh schneiden wir zusammen die Videoclips und gehen jede technische Fragestellung der Teammitglieder im Einzelnen durch – bis alle mit dem Ergebnis zufrieden sind.

Kommunikationstraining Video

4. Großer Dreh/Filmprojekt

Meist begleiten wir nach den Videoworkshops mindestens ein größeres Projekt im Bewegtbildbereich.

Bei Feinkost Käfer war das der Wiesndreh – mit Locationscouting, Drehplanung, Styling sowie Dreh-, Schnitt- und Konfektionierungsbegleitung.

Wenn ihr Interesse an einer solchen Fortbildung in eurem Unternehmen habt – sprecht uns gerne an. Wir wissen, wie schwierig es ist, das als Team von innen zu stemmen – und dass während der normalen Arbeitszeit dafür kaum Energie bleibt. Deshalb vermitteln wir unser Wissen knackig und komprimiert. Wenig Theorie und viele hands-on Übungen. 

Wiesndreh Uwe Walter Storytelling
Wiesndreh Käfer
Wiesndreh Feinkost Käfer
Wiesndreh Storytelling München